Obwohl damit die beiden letzten Partien gegen Dinamo Bukarest und Galatasaray Istanbul nur statistischen Charakter haben, herrschte in Graz alles andere als Katzenjammer. Vielmehr ist der Blick bereits in die Zukunft gerichtet - und die heißt für Sturm in erster Linie Meisterschaft.
"Die Niederlage tut nicht so weh, weil wir verdient verloren haben. Aber das Selbstbewusstsein ist weiter da, denn wir spielen in der Liga vorne mit, und auch das Erreichen der Europa League war eine Superleistung", sagte Daniel Beichler nach dem Spiel gegen Panathinaikos Athen.
Weder geknickt noch enttäuscht
Auch Sturm-Coach Franco Foda war weder geknickt noch über die Maßen enttäuscht und strich einen Grund heraus, warum das der Fall ist: "Die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit war extrem groß. Man darf aber nicht den Bezug zur Realtität verlieren und vergessen, dass wir gegen ein Topteam gespielt haben."
Auch Beichler strich die Außenseiterrolle seines Teams heraus: "In dieser Gruppe ist es das Normalste der Welt, dass Sturm ausscheidet. Dieses Ausscheiden gibt aber auch Kraft, da wir dort hinkommen wollen, wo die Spieler von Panathinaikos schon sind."
Foda durchaus zufrieden
Motivation genug also für das junge Sturm-Team, weiter an seiner Entwicklung zu arbeiten, obwohl Foda mit der Leistung seiner Elf gegen die Griechen durchaus zufrieden war.
"In der Defensive haben wir sehr gut und organisiert gespielt. Offensiv hat uns aber leider jene Kreativität gefehlt, die wir zuletzt in der Liga gezeigt haben. Der finale Pass und die letzte Entschlossenheit hat gefehlt", so der Deutsche.
"Qualitätsunterschied zu merken"
Was in der Bundesliga blendend funktionierte, war gegen die routiniert auftretende griechische Viererkette nicht gut genug, denn große Torchancen blieben Mangelware. "Es ist eben noch ein Qualitätsunterschied zu merken. Leider haben wir von dem, was wir uns vorgenommen haben, nicht viel umsetzen können", gestand Beichler.
Für Foda lag der große Unterschied im Ausnutzen der Torchancen, wenngleich er überzeugt ist, dass sein Team Panathinaikos das Leben schwergemacht und der Gegner gemerkt hat, dass "wir nur sehr schwer zu schlagen sind", wie nur vier Gegentreffer in vier Spielen beweisen.
"Können Paroli bieten"
Auch Andreas Hölzl ist mit dem Geleisteten nicht unzufrieden und schaut zukünftigen Aufgaben optimistisch entgegen. "Wir haben gesehen, dass wir Paroli bieten können, aber der letzte Schritt hat gefehlt. Wir sind gut drauf und das werden wir am Sonntag gegen die Austria auch wieder beweisen", so der Kapitän.
"Wir werden probieren, nächstes Jahr wieder in die Europa League zu kommen. Aber das geht nur über die Liga, und darauf werden wir uns jetzt konzentrieren", gab Beichler die Marschrichtung für die kommenden Monate ohne Europa League aus.
Christian Wagner, ORF.at aus Graz
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