Während in Europa noch acht Teams im direkten Duell um vier freie Plätze kämpfen und in der Afrikazone noch drei Teilnehmer ausstehen, müssen Bahrain gegen Neuseeland und Costa Rica gegen Uruguay im Play-off antreten.
Sieben Monate bevor die Endrunde am 11. Juni 2010 im Soccer-City-Stadion von Johannesburg angepfiffen wird, wirft ORF.at einen Blick zurück und nimmt alle bisher absolvierten 831 Qualifikationsspiele unter die Lupe.
2,77 Tore pro Spiel
Insgesamt stellten sich 204 Länder in sechs Kontinentalverbänden der Herausforderung, in 852 Duellen die 32 Teilnehmer für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika zu ermitteln. In den bisherigen Spielen fielen 2.304 Treffer, was einem Schnitt von 2,77 Toren pro Spiel entspricht.
Gestartet wurde der Kampf um ein Südafrika-Ticket am 25. August 2007 im Rahmen der Südpazifikspiele in Samoa mit der Partie Tahiti gegen Neukaledonien. Dabei war es Pierre Wajoka per Elfmeter in der neunten Minute vorbehalten, die WM-Torschützenliste zu eröffnen und den 1:0-Sieg Neukaledoniens zu fixieren.
Letzter Torschütze vor den Play-off-Spielen war Niko Kranjcar, der in der 93. Minute gegen Kasachstan einen knappen 2:1-Auswärtserfolg sicherstellte. Trotzdem war es für Kroatien ein Sieg ohne Wert, da der dreifache Endrundenteilnehmer und WM-Dritte von 1998 nur den dritten Gruppenplatz erreichte und in Südafrika Zuschauer ist.
Amerikanisch-Samoa sorgt für Stimmung
Ein zweistelliges Ergebnis und damit Jubel im Minutentakt wurde den Fans gleich fünfmal geboten. Dabei bot sich Amerikanisch-Samoa (1:12 gegen die Salomonen und 0:15 gegen Vanuatu) als bester Sparringspartner an. El Salvador fegte wiederum Anguilla 12:0 vom Platz, und Grenada schoss die Amerikanischen Jungferninseln bereits in der ersten Qualirunde mit 10:0 aus dem Bewerb.
In der Europazone fanden die Torjäger weit weniger oft Lücken in den Abwehrreihen, so war es einzig Polen vorbehalten, beim 10:0-Heimsieg gegen San Marino die Möglichkeiten der Anzeigetafel voll auszuschöpfen.
Den absoluten Rekord in der Geschichte der WM-Qualifikation hält damit weiter Australien, das das leidgeprüfte Amerikanisch-Samoa 2001 mit 31:0 demütigte und im Schnitt alle drei Minuten ins Tor traf.
USA als Torfabrik
Das meiste für ihr Geld wurde im laufenden Bewerb den US-amerikanischen Fans geboten, deren Nationalteam in 18 Spielen 42-mal den Ball im gegnerischen Tor versenkte. Auch Costa Rica (40 Tore in 18 Spielen) und El Salvador (39 Tore in 20 Spielen) ließen ihre Zuschauer nie lange auf den Torjubel warten.
Nichts zu lachen hatte hingegen der Torhüter von San Marino, der in zehn Spielen insgesamt 47-mal hinter sich greifen musste. Etwas weniger Arbeit hatten der Schlussmann von Andorra (39) und der Goalie von Amerikanisch-Samoa, wobei Letzterer für seine 38 Gegentreffer nur vier Spiele absolvierte.
"Fidschi-Pfeil" als Torgarant
Als wahrer Goalgetter in der WM-Qualifikation präsentierte sich Osea Vakatalesau. Der Stürmer der Fidschi-Inseln netzte insgesamt 18-mal ein und traf damit durchschnittlich alle 49 Minuten ins gegnerische Tor.
In der UEFA-Zone steht überraschend der Grieche Theofanis Gekas mit zehn Treffern an der Spitze der Torjägerliste und verwies den Engländer Wayne Rooney und den Bosnier Edin Dzeko (je neun) auf die Plätze.
Als kleiner Trost für die in der WM-Qualifikation enttäuschten rot-weiß-roten Fans darf sich der ÖFB in dieser Statistik über einen Top-Ten-Platz freuen. Als bester heimischer Spieler platzierte sich Salzburg-Stürmer Marc Janko mit sechs Teamtoren auf Platz acht.
171 Platzverweise in 831 Spielen
Für die Schiedsrichter hieß es in den bisherigen 831 Spielen, 171-mal in die Tasche greifen, um einen Spieler vorzeitig unter die Dusche zu schicken. Als Paradebeispiel für Undiszipliniertheit präsentierte sich Bolivien, das neun Platzverweise (dreimal Rot, sechsmal Gelb-Rot) hinnehmen musste.
Als böser Bube in Europa erwies sich San Marino, das drei Spiele mit weniger als elf Mann beendete. Aserbaidschan, Moldawien, Rumänien und die Slowakei haben jeweils zwei Platzverweise auf dem Konto stehen.
Den Vogel schoss aber eindeutig Panama ab, das zwar nur drei Platzverweise (zweimal Rot, einmal Gelb-Rot) auf dem Konto hat, dafür aber lediglich nur zwei Spiele absolvieren musste.
Wolfgang Rieder, ORF.at
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