Der 38-jährige Ueli Gegenschatz, der im Nachbarland als bekanntester Basejumper, Gleitschirmflieger und Fallschirmspringer galt, kam in der Vorwoche nach einem Unfall in Zürich ums Leben.
Tod bei Werbeveranstaltung
Gegenschatz war am Mittwoch anlässlich eines Werbeauftritts im Auftrag von Red Bull vom 88 Meter hohen Sunrise Tower gesprungen.
Dabei erfasste ihn ein Windböe, worauf er erst auf einer Kante des 25 Meter hohen Sockelbaus der Türme und danach unkontrolliert auf dem Boden aufschlug. Zunächst noch ansprechbar, erlag Gegenschatz am Freitag im Universitätsspital Zürich seinen schweren Verletzungen.
Bereits zweiter Todesfall
Schweizer Medien wie die Tageszeitung "Blick" titelten deshalb "Geht Red Bull über Leichen?", weil es heuer schon der zweite Todesfall eines Red-Bull-Extremsportlers auf Schweizer Boden war.
Bereits am 28. August war der 36-jährige US-Amerikaner Eli Thompson nach einem Sprung aus einem Hubschrauber in Lauterbrunnen tödlich verunglückt.
"Wir trauern mit seiner Familie"
Daniel Kallay, Geschäftsführer von Red Bull Schweiz, war zu keiner Stellungnahme bereit und verwies auf ein Firmenstatement: "Wir trauern mit seiner Familie und Freunden und sind mit unseren Gedanken bei ihnen."
Gegenschatz stand seit 1995 bei Red Bull unter Vertrag. Das Unternehmen von Dietrich Mateschitz unterstützt weltweit mehrere hundert Extremsportler, die besonderen Risiken dabei waren aber schon zuvor von Gegnern der Firmenphilosophie kritisiert worden.
Kommt Red-Bull-Film in die Kinos?
Besonders brisant ist auch, dass ein Red-Bull-Film geplant war. Ob dieser mit den beiden verstorbenen Extremsportlern in die Kinos kommt, ist vorerst noch offen.
"Der Unfall ist eine Folge der Perversionen des Eventmarketings", kritisierte Hermann Strittmatter, ein führender Werbeagenturchef in Zürich. "Leute, die solche Events veranstalten, haben wohl eine Neigung zu einem asozialen Charakter. Kein Wunder, dass sie so verantwortungslos handeln."
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