Der Salzburger hatte sich dabei vom Taipei 101 in der taiwanesischen Hauptstadt 509 Meter in die Tiefe gestürzt. Nach fünf Sekunden im freien Fall öffnete sich der Fallschirm, Baumgartner landete auf dem Dach eines Parkhauses. Bei den Vorbereitungen und der Flucht war der Österreicher in James-Bond-Manier vorgegangen.
"007" aus Österreich
Die Aktion erinnerte an einen Agentenfilm mit "007" in der Hauptrolle: In verschiedenen Verkleidungen - "unter anderem mit blonder Perücke" - inspizierte Baumgartner zunächst Kameras, Sicherheitssysteme und die Absperrung.
Den Fallschirm, von zwei Asiatinnen an der Security vorbeigeschmuggelt, versteckte er in der Decke einer Toilette. "Dann hat endlich Windstille geherrscht. Ich trommelte meine Helfer zusammen und sagte: 'Jetzt oder nie'", berichtete Baumgartner.
Der Extremsportler engagierte eine lokale Breakdance-Gruppe, die auf dem Dach des Gebäudes ihre Show abzog und so die Sicherheitsleute ablenkte. "Ich habe mich unterdessen auf der Toilette sprungfertig gemacht. Dann musste alles sehr schnell gehen", so Baumgartner.
Erfolg im dritten Anlauf
Hinter dem Sicherheitszaun tauchte dann noch ein unerwartetes Problem auf: Als Baumgartner vier Meter in die Tiefe springen musste, um zum Startplatz zu gelangen, prellte sich der Salzburger bei der Landung die Ferse.
Zwei Stunden nach dem waghalsigen Manöver saß Baumgartner bereits im Flugzeug Richtung Hongkong und war überglücklich. "Dreimal habe ich es versucht, endlich habe ich mir diesen Traum erfüllt", zitierte ihn sein Pressebüro.
Illegaler Sprung als "Herausforderung"
"Ein illegaler Sprung ist natürlich auch eine größere Herausforderung", schilderte Baumgartner, dessen bisherige Aktionen oft gegen das Gesetz verstießen. "Allerdings hat es nach keinem Sprung irgendwelche Konsequenzen gegeben. Es besteht nirgendwo Einreiseverbot für mich."
Die nächste Herausforderung könnte bereits auf Baumgartner warten: Mittlerweile führt nämlich der Burdsch Dubai die Liste der höchsten Wolkenkratzer der Welt an.
Mann der Extreme
Bereits 1999 bezwang Baumgartner den damals höchsten Wolkenkratzer der Welt, die Petronas Towers in Malaysia. Dabei verkleidete er sich als Geschäftsmann und gelangte durch die Klimaanlage auf die Absprungstelle des 452 Meter hohen Gebäudes.
Ebenfalls 1999 sprang er von der Christus-Statue in Rio de Janeiro. Er schoss in der Nacht vor dem Sprung mit einer Armbrust ein Seil über den Arm des Baumwerks, um sich hochzuhanteln. 2003 flog er mit einem selbst entwickelten Karbonflügel von England über den Ärmelkanal nach Frankreich.
Links:
- Felix Baumgartner
- Taipei 101 (Wikipedia)
- Burdsch Dubai (Wikipedia)