"Zuletzt haben wird dort eine gute Leistung geboten, nur mit Pech 2:3 verloren. Ich erwarte wieder ein gutes Spiel, aber einen anderen Ausgang", sagte Austria-Trainer Karl Daxbacher in Erinnerung an das jüngste Auftreten im Hanappi-Stadion am 26. April.
"Rapid leichter Favorit"
Im Westen Wiens sind die Grün-Weißen, die mit einem Spiel weniger einen Punkt hinter dem Lokalrivalen Tabellendritter sind, eine Macht. "Daheim ist Rapid leichter Favorit", gab Austria-Sportvorstand Thomas Parits zu.
Ähnlich sieht es Daxbacher: "Wir können befreit spielen, weil wir Außenseiter sind, das ist kein Nachteil. Rapid hat zuletzt gegen Hapoel Tel Aviv und den LASK auch nicht top gespielt. Wir sind in Augenhöhe, jeder Ausgang ist möglich."
Länderspielpause gut genützt
Die Länderspielpause glaubt Daxbacher gut genützt zu haben - so gut wie zuletzt während des Auftritts des ÖFB-Teams in Frankreich, hofft der Austria-Coach. Drei Tage nach dieser Partie schlugen die Wiener daheim Meister Salzburg 1:0.
"Damals waren wir frisch und agil. Eine solche Leistung wird auch diesmal notwendig sein, zumal es dort sehr schwer wird. Wir müssen Nerven bewahren und selbstbewusst auftreten", sagte Daxbacher.
Keine Angst vor der Kulisse
Der Niederösterreicher weiß, dass die Rapid-Fans beim Gegner zusätzliche Kräfte freisetzen. Furcht vor der Kulisse haben die in der Fremde zuletzt zweimal (0:1 in Kapfenberg, 3:4 in Wr. Neustadt) punktelosen Gäste, die von rund 2.000 Anhängern begleitet werden, jedoch nicht.
Größer ist der Glaube an die wiedergewonnene eigene Stärke. "Wir haben uns erfangen, Sturm 1:0 geschlagen, sind auf einem guten Weg und fahren nach Hütteldorf, um drei Punkte zu holen. Wir wollen unbedingt ein gutes Ergebnis, um vorne dranzubleiben", sagte Parits.
Spanien-Debakel gut verkraftet
Viel wird beim Derby auch von der Tagesform abhängen. In dieser Hinsicht glaubt Daxbacher, dass seine deprimiert und enttäuscht zurückgekehrten Teamspieler (Dragovic, Baumgartlinger etc.) das 1:5-Debakel gegen Spanien gut verkraften.
"Ich habe am Donnerstag mit Dragovic über einige Dinge gesprochen. Er hat erstmals berechtigte Kritik verspürt. Er ist ein Typ, der damit umgehen kann", berichtete der Austria-Trainer, der glaubt, dass seine Spieler körperlich und mental stark genug sind, um sofort wieder eine gute Leistung bringen zu können.
Abfuhr als Lernprozess
Die Abfuhr gegen den Europameister sieht Daxbacher für "alle in Österreich als Lernprozess. Wir müssen über die Ausbildung und die Auswahl von Spielern im Nachwuchs nachdenken und dürfen uns nicht wieder von zwischenzeitlich guten Resultaten blenden lassen. Spieler, die am Mittwoch im Einsatz waren, sollen sich auch Gedanken machen, denn Selbstkritik bringt auch sehr viel", meinte der Ex-Teamspieler.
"Schauen von Spiel zu Spiel"
Auf die Tabelle und den Spitzenreiter Salzburg, der zwei Punkte Vorsprung und in Kapfenberg diesmal die leichtere Aufgabe vor sich hat, schielt Daxbacher derzeit überhaupt nicht.
"Damit befasse ich mich nicht, ich denke nur daran, möglichst erfolgreich zu sein. Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Der erste Platz wäre nur eine angenehme Nebenerscheinung", erklärte der 56-Jährige mit einem Blick auf das schwierige Restprogramm, das in der Liga bis zur Winterpause drei Auswärtspartien und nur ein Heimspiel ausweist.
Safar wieder fit
Die Personalsituation hat sich vor dem Derby etwas entspannt: Der Einsatz von Hattenberger (Knie) und Topic (krank) ist zwar fraglich, dafür ist Torhüter Safar wieder fit. Weiterhin außer Gefecht sind Okotie, Jun, Madl und Leovac.
Kapitän Milenko Acimovic wird als erster Austria-Feldspieler mit einem Einzelsponsor (Puntigamer) auf dem Dress spielen.
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