Das Team nimmt Formen an

Mercedes-Teamchef Ross Brawn dementierte ein mögliches Interesse von Michael Schumacher.
Nico Rosberg soll den Mythos der Silberpfeile in der Formel 1 wieder aufleben lassen. Der 24-Jährige steht seit Montag als erster Fahrer des neuen Werksteams Mercedes Grand Prix für kommende Saison fest. Er wird damit als erster Deutscher seit 1955 (Karl Kling und Hans Herrmann) in einem Mercedes sitzen.

Der in Wiesbaden geborene Sohn des finnischen Ex-Weltmeisters Keke Rosberg fuhr zuletzt vier Jahre lang für Williams. Mit seinem Wechsel zum ehemaligen Brawn-GP-Team war seit längerem gerechnet worden.

Option auf Verlängerung
Zwar erhielt er vorerst nur einen Einjahresvertrag, doch beide Seiten streben offenbar eine lange Kooperation an.

"Ich erwarte, dass wir von ihm noch enorme Steigerungen sehen. Und er ist schon jetzt auf einem hohen Niveau", so Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

"Wenn ich die Wahl zwischen allen Formel-1-Teams gehabt hätte, dann hätte ich Mercedes gewählt. Das ist mein Traumteam", war auch Rosberg vollauf zufrieden.

Schumacher offenbar kein Thema
Offen ist noch, wer sein Teamkollege wird. Mercedes-Teamchef Ross Brawn wies am Montag Spekulationen über ein Comeback von Rekordweltmeister Michael Schumacher zurück.

"Das Thema geistert durch die Medien. Es ist aber nichts dran. Da basteln sich die Medien einen Traum zusammen", sagte der Brite im Interview mit der "Bild"-Zeitung (Online-Ausgabe). Der 40-jährige Schumacher habe keine Ambitionen auf eine neue Karriere. "Auch nicht bei uns", sagte Brawn, der Schumacher als Technischer Direktor bei Benetton und Ferrari zum siebenfachen Rekordchampion gemacht hatte.

"Ich verstehe, dass die Spekulationen weitergehen, bis wir den zweiten Fahrer genannt haben", erklärte Haug. Er habe schon lange keinen Kontakt mehr zu Schumacher gehabt. "Wir haben uns in Abu Dhabi gesehen und gegrüßt. Aber es gab kein Geheimtreffen."

Kommt auch Heidfeld?
Als aussichtsreicher Kandidat für das zweite Mercedes-Cockpit gilt der bisherige BMW-Pilot Nick Heidfeld. Aber auch Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen, der bei Ferrari aussortiert wurde, wurde schon mit Mercedes in Verbindung gebracht. Allerdings hat der Finne zuletzt mit einem Start in der Rallye-WM oder einer Auszeit geliebäugelt.

Mercedes hatte vor einer Woche die Übernahme des Weltmeister-Teams Brawn GP und die bis 2011 angestrebte Trennung vom bisherigen Partner McLaren bekanntgegeben. Wenige Tage später verkündete der englische Weltmeister Jenson Button, der mit Brawn GP in diesem Jahr seinen ersten Titel gewonnen hat, seinen Wechsel zu McLaren. Sein bisheriger brasilianischer Teamkollege Rubens Barrichello ersetzt Rosberg bei Williams.

Bisher zweimal auf dem Stockerl
Rosberg selbst war einer der begehrtesten Fahrer auf dem Markt. Obwohl er noch sieglos ist, zählt er neben dem WM-Zweiten Sebastian Vettel von Red Bull zu den größten deutschen Nachwuchshoffnungen.

In seinen bisher 70 Rennen waren ein zweiter und ein dritter Rang Rosbergs beste Platzierungen. In diesem Jahr schaffte er mit dem siebenten Platz in der Gesamtwertung sein bisher bestes Ergebnis.

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