Der klare Heimsieg im 291. Derby setzte die tolle Serie der Hütteldorfer in der eigenen Arena fort: Mittlerweise ist man seit über fünfeinhalb Jahren (1:2 am 2. Mai 2004) gegen die Violetten vor eigenem Publikum ungeschlagen.
Auftakt nach Maß für die Hausherren
Mit einem Auftakt nach Maß stellte Rapid die Weichen früh Richtung Triumph.
Kapitän Steffen Hofmann überraschte den indispononierten Austria-Keeper Szabolcs Safar bereits in der fünften Minute mit einem Freistoß zum 1:0, und Nikica Jelavic traf per Kopf nach Hereingabe von Branko Boskovic in der 17. Minute zur Vorentscheidung.
Schwere Verletzung von Boskovic
Lediglich die Verletzung des Montenegriners, der das 2:0 ideal vorbereitet hatte, trübte einen sonst idealen Arbeitstag der Hausherren.
Boskovic schied nach etwas mehr als einer halben Stunde verletzt aus und wird wegen eines knöchernen Kapselausrisses in der rechten Schulter bis Ende der Herbstsaison fehlen.
Austria-Abwehrchef Bak sieht Rot
Auf der Gegenseite stach Austria-Abwehrchef Jacek Bak, der schon beim zweiten Gegentreffer nicht die beste Figur gemacht hatte, nur Sekunden nach dem Seitenwechsel seinen eigenen Schlussmann noch in negativer Hinsicht aus.
Der polnische Ex-Nationalspieler verlor gegen Jelavic folgenschwer den Ball und sah für die anschließende Notbremse die Rote Karte. Rapid-Kapitän Hofmann ließ sich die folgende Freistoßchance nicht nehmen und setzte den Ball herrlich zum 3:0 in die Maschen.
Hattenberger gelingt nur das Ehrentor
Damit war die Partie endgültig gelaufen, der Austria gelang in Unterzahl durch Matthias Hattenberger zwar noch ein Treffer (56.), doch die beiden eingwechselten "Joker" Velik Kavlak und Hamdi Salihi (der ÖFB-Teamspieler bediente den Albaner mustergültig, der den Ball nur noch ins leere Tor drücken musste) sorgten in der 89. Minute dafür, dass es lediglich ein Ehrentor für die Gäste war.
Kein Wunder, dass Austria-Trainer Karl Daxbacher nach dem Schlusspfiff nicht gut auf seine Mannschaft zu sprechen war: "Ich bin sehr enttäuscht und richtiggehend angefressen. Wit haben es Rapid mit unseren Eigenfehlern sehr leicht gemacht und die Partie richtiggehend hergeschenkt."
"Steirertor und Wahnsinnsfehler"
"Da kann man in der Vorbereitung und taktischen Besprechung alles planen, und dann passieren solche Fehler von Spielern, auf die man sich normal verlassen kann", war der Niederösterreicher geknickt.
"Ein Steirertor und zwei Wahnsinnsabwehrfehler, da braucht man über Kräfteverhältnisse nicht zu diskutieren. Wenn wir es Rapid so leicht machen, sollen sie danke sagen für die Geschenke. Dabei waren sie alles andere als in Hochform. Mit solchen Fehlern wie wir hat man vorne nichts zu suchen", so die deutlichen Worte des Gästebetreuers.
Pacult: "Haben uns vorne festgekrallt"
Bei den Gastgebern hingegen sah die Welt naturgemäß ganz anders aus. Durch den Prestigesieg gegen den Stadtrivalen kann Rapid am Mittwoch mit einem Heimerfolg im Nachtraggsspiel gegen Sturm sogar die Tabellenführung übernehmen.
"Es war ein großartiger Derbysieg für unsere Fans, denen wir unbedingt diese drei Punkte schenken wollten. Für uns war ganz wichtig, dass wir uns in der Tabelle vorne festgekrallt haben", freute sich Rapid-Coach Peter Pacult.
Idealer Start in Wochen der Wahrheit
Für die Grün-Weißen war es ein idealer Start in die Wochen der Wahrheit, denn nach der Heimpartie gegen Sturm wartet am Sonntag (15.30 Uhr, live in ORF1) das Spitzenspiel in Salzburg.
Danach kommt es am 2. Dezember zur vorentscheidenden Begegnung in der Europa League beim Hamburger SV. Spätestens danach weiß der österreichische Rekordmeister national und international, wohin die Reise in dieser Saison geht.
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