Der regierende Abfahrtsweltmeister zog sich einen Bruch des linken Schien- und Wadenbeins zu, wurde noch am Sonntag operiert und fällt damit für den Rest der Saison aus. Damit versäumt der 25-Jährige auch den Höhepunkt des Winters: die Olympischen Winterspiele im Februar in seiner Heimat.
Kanada muss auf Teamleader verzichten
Teamleader Kucera galt für Februar in Vancouver als größte Medaillenhoffnung der Gastgeber in den alpinen Skibewerben. Nun ist erst wieder mit Saisonbeginn 2010/11 mit dem WM-Titelträger von Val d'Isere zu rechnen.
Wie der Kanadische Skiverband mitteilte, wurde der Downhill-Champion, der am Samstag in der Abfahrt noch Platz sechs belegt hatte, im Spital von Banff operiert. Zuvor war er mit dem Helikopter abtransportiert wurden.
Alpinchef: "Sehr traurige Sache"
Der kanadische Alpinchef Max Gartner hatte sich im ORF-Interview schwer enttäuscht von der Verletzung seines Aushängeschilds gezeigt: "Das ist eine sehr traurige Sache. John ist der Leader der Mannschaft, er war in sensationeller Form. Furchtbar, wir haben im Februar Olympia."
Pechvogel Lanning erwischt es wieder
Einen Tag zuvor hatte die Verletzung des US-Amerikaners Lanning den Skizirkus entsetzt.
Er hatte im ersten Rennen nach seinem im vergangenen Jänner in Kitzbühel erlittenen Kreuzbandriss mit weit über 100 km/h eingefädelt und war erst nach einer 200 bis 300 Meter langen Sturzphase zum Liegen gekommen. Dabei verdrehte er sich das linke Bein komplett.
ÖSV-Teamarzt Artur Trost fühlte sich dabei in mehrfacher Hinsicht an den folgenschweren Unfall von Matthias Lanzinger erinnert.
"Mit Gefäßverletzungen zu rechnen"
"Es war durchaus ähnlich, auch er ist beim Tor hängen geblieben, dann hat es eine Vorwärtsbewegung mit Überstreckung im Knie und einer Außenrotation gegeben, dadurch ist es zur Knieluxation gekommen", hatte Trost im ORF gesagt.
Der Arzt, der seinerzeit nach dem Motorradunfall das schwer verletzte Bein von Hermann Maier gerettet hatte, sprach von einer "eher dramatischen" Geschichte. "Man muss mit Gefäßverletzungen rechnen", so Trost.
Nicht die erste schwere Verletzung
Für Lanning war es nicht die erste schwere Verletzung: 2006 brach er sich die Nase, 2008 erwischte es ihn am Meniskus und im Jänner dieses Jahres erlitt er auf der Streif einen Kreuzbandriss.
"TJ ist stark, er kommt auch jetzt wieder zurück", gab sich US-Chefcoach Sasha Rearick trotz dieser schwarzen Serie seines Schützlings optimistisch.
Links:
- John Kucera (Wikipedia)
- Thomas Lanning (Wikipedia)