Doppelschlag von Acimovic

Die Wiener Austria bleibt in der tipp3-Bundesliga auf Tuchfühlung mit der Spitze. Die Violetten feierten bei der heimstarken SV Ried am Sonntag einen 2:0-Auswärtserfolg und liegen damit weiter drei Zähler hinter Herbstmeister Rapid.

An den zweitplatzierten Meister Salzburg rückten die Favoritner nach der ersten Saisonhälfte sogar bis auf einen Punkt heran. Die Innviertler liegen auf dem fünften Tabellenrang nun zwei Punkte hinter dem Vierten Sturm Graz.

"Risikoreiche Aufstellung"
Austria-Trainer Karl Daxbacher vertraute auf eine seiner Aussage nach "risikoreiche Aufstellung" und schickte seine Elf erstmals von Beginn an mit den Stürmern Mamadou Diabang und Schumacher aufs Feld. Bei Ried fehlte der gesperrte Stefan Lexa.

Emotional wurde es vor 5.800 Zuschauern in der Keine-Sorgen-Arena aber schon vor dem Anpfiff. Schiedsrichter Konrad Plautz beendete nach 1.504 Spielen altersbedingt seine Karriere, der Tiroler zerdrückte dabei die eine oder andere Träne.

Acimovic bestens gelaunt
Bereits in der sechsten Minute ermöglichte ein kollektives Blackout in der in den letzten drei Partien undurchlässigen Rieder Defensive der Austria die Führung. Die Routiniers Ewald Brenner und Oliver Glasner patzten, Acimovic ließ sich die Chance nicht entgehen.

Der in seinen Leistungen wankelmütige Slowene präsentierte sich an diesem Abend wieder bestens gelaunt und sorgte nach nicht einmal einer halben Stunde bereits für die Vorentscheidung. Nachdem sich Diabang gegen Glasner durchgesetzt hatte, traf Acimovic mit seinem sechsten Saisontreffer erneut.

Ried glücklos im Abschluss
Während die Wiener ihre Möglichkeiten eiskalt nützten, blieben die Rieder im Abschluss von Glück und Können verlassen. Einen Schuss von Nacho (13.) parierte Szabolcs Safar bravourös, bei einem Kopfball von Nuhiu (19.) rettete den Austria-Schlussmann die Stange vor einem Gegentreffer.

Sekunden vor dem Pausenpfiff vergab erneut Nacho dann schon stümperhaft: Nachdem Nuhiu nach einem Konter der Rieder seinen Meister in Safar gefunden hatte, schoss der Spanier den im verwaisten Tor auf der Linie postierten Ortlechner an.

Austria im Konter gefährlich
Die Elf von Paul Gludovatz fand im 50. Duell der beiden Mannschaften nach Seitenwechsel keine Ideen mehr, die Austria-Abwehr zu knacken. Martin Stocklasa (74.) verpasste die letzte Chance, das Spiel noch einmal spannend zu machen.

Der in Ried erstmals nach über zwei Jahren wieder erfolgreiche Cup-Sieger verteidigte seine Führung souverän und fand im Konter noch die eine oder andere Möglichkeit vor. Für Ried setzte es nach dem 1:2 gegen Sturm damit die zweite Saisonniederlage vor heimischer Kulisse.

Stimmen zum Spiel:
Paul Gludovatz (Ried-Trainer): "Negativ ist, dass wir kein Tor zusammenbringen. Im Training wird fast das Netz zerrissen, aber im Spiel rollen wir den Ball Richtung Tor. Wir haben Nikolaus gespielt und Geschenke verteilt. Es hat dem Spaziergänger Acimovic genügt, uns mit zwei genialen Gedankengängen auszuhebeln."

Oliver Glasner (Ried-Verteidiger): "Die ersten zwei Tore waren individuelle Fehler von mir. Wir hätten trotzdem unsere Möglichkeiten gehabt. Aber wir haben die wenigen Chancen, die wir gehabt haben, nicht genutzt. Am Schluss war es eine klare Angelegenheit für die Austria. Es war heute eher ein Krampus-Tag. Ich plage mich schon seit Wochen mit Leistenproblemen und habe morgen auch einen Operationstermin."

Karl Daxbacher (Austria-Trainer): "Wir haben mit einer offensiven Aufstellung mehr riskiert und Ried ein wenig überrascht. Unsere stärkste Phase war am Anfang, Ried ist dann stärker geworden, und wir hatten das nötige Glück, um hier zu bestehen. In der zweiten Spielhälfte haben wir die Strapazen der vergangenen Spiele gespürt. Letztendlich haben wir das Resultat über die Runden gebracht."

Tipp3-Bundesliga, 18. Runde

Sonntag:

Ried -Austria 0:2 (0:2)

Keine-Sorgen-Arena, 5.800 Zuschauer, SR Plautz

Torfolge:
0:1 Acimovic (6.)
0:2 Acimovic (25.)

Ried: Gebauer - Stocklasa, Glasner (52./Grasegger), T. Burgstaller - Hadzic (62./Sturm), Mader (77./Ziegl), Schrammel - Brenner, Drechsel, Nacho - Nuhiu

Austria: Safar - Klein (74./Vorisek), Dragovic, Ortlechner, Suttner - Krammer, Junuzovic, Baumgartlinger, Acimovic (89./Liendl) - Diabang (81./Hattenberger), Schumacher

Gelbe Karten: Burgstaller bzw. Baumgartlinger, Junuzovic, Hattenberger

Die Besten: Stocklasa, Drechsel bzw. Dragovic, Acimovic, Safar

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