"Mit Outfit ganz vorne"

ÖOC-Präsident Karl Stoss wollte keine Medaillenprognose abgeben: "Das Wichtigste ist, dass alle gesund zurückkommen."
Aus österreichischer Sicht können die XXI. Olympischen Winterspiele beginnen: In 64 Tagen erfolgt in Vancouver die Eröffnung, und die heimischen Athleten werden wieder zum rot-weiß-roten Blickfang.

"Unsere Bekleidung ist sicher etwas zum Auffallen", sagte der neue ÖOC-Präsident Karl Stoss bei der gemeinsamen Präsentation der Olympiakleidung mit dem Österreichischen Paralympischen Committee (ÖPC) am Donnerstag in Wien.

Bekleidung im Wert von 3.600 Euro
Von 12. bis 28. Februar und von 12. bis 21. März (Paralympics) werden die österreichischen Wintersportler wieder im "richtig patriotischen Design" in den Landesfarben auftreten.

©Bild: ORF.at/Kaja Stepien
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Fest-, Freizeit-, Trainings- und Wärmebekleidung sowie Accessoires wie Reisegepäck, Schuhe und Handtaschen im Verkaufswert von 3.600 Euro werden pro Athlet zur Verfügung gestellt.

"Schladminger" für Vancouver
Die österreichische Olympia-Delegation wird sich traditionell in Trachtenoptik kleiden und mit einem "Schladminger"-Sakko und passender Hose sowie Daunenjacke als Festkleidung auftreten.

Zusätzlich erhält jeder Olympiateilnehmer einen Skianzug in Rot-Weiß, einen Trainingsanzug, zwei Poloshirts, drei T-Shirts, einen Sweater, zwei Skirollis, eine Winterlaufhose, ein Paar Sportschuhe, eine große Reisetasche, eine Sporttasche und einen Rucksack zum Verstauen des hoffentlich reichlichen Edelmetalls.

Von der Strickweste bis zur Handtasche
Damit ist aber von Ausstattungsseite noch lange nicht Schluss, es kommen noch dazu: ein Skipullover, ein Indoor-V-Pullover, eine Fleece-Jacke, eine Strickweste und nicht zu vergessen eine Haube und Kappe.

Außerdem stehen der Olympiamannschaft Outdoor-Schuhe, Schuhe zur Festkleidung, Skihandschuhe, je zwei Hemden und Blusen sowie Krawatten und Tücher und Handtaschen für die Frauen zur Verfügung.

Outfit für Sieger?
©Bild: ORF.at/Kaja Stepien
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Als erste Sportler durften am Donnerstag Skicross-Weltmeister Andreas Matt (Bruder von Slalomweltmeister Mario Matt), Skicross-Vizeweltmeisterin Karin Huttary, die 15-jährige Eiskunstlauf-Hoffnung Miriam Ziegler sowie die Paralympics-Teilnehmer Marina Perterer und Reinhold Sampl die Olympiabekleidung als "Models" vorführen.

"Mit unserem Outfit liegen wir schon mal ganz vorne", sagte der nach einem Skiunfall 1996 querschnittgelähmte Sampl.

Der 37-jährige Salzburger peilt in Vancouver in den alpinen Skidisziplinen nach den Plätzen vier und fünf in Salt Lake City und Turin seine erste paralympische Medaille an.

Tauschobjekt und Souvenir
Das Outfit für Vancouver 2010 soll nicht in einem Schrank wie ein Hochzeitskleid verstauben. "Das ziehen wir schon noch an", so Huttary. Die Olympiabekleidung wird nach den Spielen auch oft zum beliebten Tauschobjekt zwischen den Athleten und zum Souvenir.

Stichtag 25. Jänner
Nichts vertauschen sollten die Sportler am 30./31. Jänner 2010 bei der offiziellen Einkleidung: Dann fassen alle qualifizierten Athleten ihre Olympiakleidung aus.

"Für uns ist das nächste wichtige Datum der 25.1.2010. Dann wird die Mannschaft nominiert", meinte "Hausherr" und ÖOC-Präsident Stoss, der als Casinos-Austria-Boss auch Hausherr bei der Präsentation am Donnerstag war.

ÖOC rechnet mit rund 80 Teilnehmern
Nachdem bereits feststeht, dass in Vancouver 2010 keine heimischen Vertreter an den olympischen Bewerben Eishockey und Curling teilnehmen werden, ist die Teilnahme von rund 80 Athleten zu erwarten.

"Werden großartige Leistungen bringen"
Der neue ÖOC-Präsident ließ sich übrigens zu keiner Medaillenprognose hinreißen.

"Das Wichtigste ist mir, dass die Sportler gesund zurückkommen. Von mir werden Sie keine Zahlen hören. Ich werde keine Spekulationen abgeben", so Stoss, "aber ich bin überzeugt, dass wir großartige Leistungen bringen werden."

Dabei sein ist nicht alles
Huttary brachte ihre Hoffnungen für Vancouver 2010 jedoch auf den Punkt: "'Dabei sein ist alles' stimmt natürlich nicht, man will schon so gut wie möglich abschneiden und vielleicht eine Medaille holen."

Bei den vergangenen Winterspielen in Turin, die von der Dopingcausa rund um Österreichs Langläufer und Biathleten überschattet waren, erreichten die heimischen Olympioniken mit 23 Medaillen, davon neun in Gold, das beste Ergebnis der ÖOC-Geschichte.

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