Sturz bei Abfahrt

Voigt war rund einen Monat nach seinem Unfall wieder vollkommen genesen.
©Bild: GEPA/Herman Seidl
©Bild: GEPA/Herman Seidl
Die 16. Etappe der 96. Tour de France ist von einem entsetzlichen Sturz von Jens Voigt überschattet worden. Der Deutsche kam bei der Abfahrt vom Kleinen Sankt Bernhard mit rund 80 km/h zu Sturz, schlug mit der Schulter und dem Kopf auf den Asphalt auf und schlitterte hilflos einige Meter weiter, ehe er blutüberströmt reglos liegen blieb.

Bei dem Sturz zog sich der 38-Jährige einen Jochbeinbruch, eine Gehirnerschütterung und zahlreiche Hautabschürfungen zu.

Alles andere nebensächlich
"Wenn man einen solchen Sturz sieht, ist alles nebensächlich. Da bekommt man eine Gänsehaut", sagte Linus Gerdemann vom Milram-Team.

Die schrecklichen Bilder hatten viele mit dem Schlimmsten rechnen lassen. "Ich habe um sein Leben gefürchtet und war daher sehr froh, als die positiven Nachrichten kamen", sagte Cofidis-Teammanager Eric Boyer.

Ein direkt hinter dem fünffachen Familienvater fahrender Pressefotograf hatte Schlimmstes befürchtet: "Ich sah ihn im Gesicht bluten mit geschlossenen Augen. Ich hatte Angst."

"Helm hat ihm das Leben gerettet"
"Der Helm hat ihm das Leben gerettet", sagte Xavier Roy, Mitglied des medizinischen Stabs der Tour.

Immer wieder Stürze bei Abfahrten
Der fürchterliche Unfall erinnerte an die schrecklichsten Momente der Tour-Geschichte. Am 18. Juli 1995 stürzte der Italiener Fabio Casartelli in der Abfahrt vom Pyrenäenpass Portet d'Aspet. Der Olympiasieger, damaliger Teamkollege Armstrongs, krachte gegen die Straßenbegrenzungsmauer aus Beton und verblutete noch an der Unfallstelle.

Im Vorjahr hatte der Spanier Oscar Pereiro, der anders als Casartelli einen Helm trug, mehr Glück. Der Tour-Sieger von 2006 schoss am 20. Juli auf der Abfahrt vom Col Angel in einer Haarnadelkurve über die Leitplanke hinaus, stürzte fünf Meter tief auf die darunter liegende Straße und brach sich den linken Oberarm. "Ich glaubte, ich müsse sterben", erinnerte sich Pereiro, der bei dieser Frankreich-Rundfahrt ausstieg.

Voigt tritt noch einmal in die Pedale
Voigt, der rund einen Monat später nach seinem Unfall wieder vollkommen genesen war, gab bekannt, wieder Rennen fahren zu wollen. Er verlängerte seinen Vertrag beim dänischen Team Saxo Bank um ein Jahr. Der 38-Jährige fühlte sich vom Angebot von Teamchef Bjarne Riis geehrt. "Ich bin überzeugt, dass er mit der gleichen Stärke wie vor seinem Unfall zurückkommen wird", erklärte Riis.

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