Erneut kanadisches Team betroffen

Die Österreicherinnen waren im zweiten Trainig stark.
Die Sturzserie im alpinen Skisport geht auch in Val d'Isere weiter. Nachdem es am Mittwoch die Kanadierin Larisa Yurkiw im ersten Training für die Damen-Abfahrt am Samstag erwischt hatte (im linken Knie sind beide Kreuzbänder gerissen), gab es auch am Donnerstag mehrere Stürze. Am schlimmsten erwischte es dabei Yurkiws Teamkollegin Kelly Vanderbeek und die junge Französin Aurelia Urbain.

Vanderbeek kam schwer zu Sturz und musste mit dem Akja und Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem zuvor ihr linkes Bein geschient worden war. Wenige Stunden später lautete eine erste Diagnose, dass auch sie eine Kreuzbandverletzung im linken Knie erlitt.

Die 20-jährige Urbain aus dem nahen Tignes, die vor ihrer Premiere im alpinen Weltcup stand, zog sich einen Riss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie zu.

Kanada vor Olympia im Verletzungspech
"Es ist herzzerreißend. Hoffentlich ist es nicht so schlimm, wie es aussah", konnte die Kanadierin Emily Brydon angesichts der schweren Unfälle ihrer Teamkolleginnen nur fassungslos den Kopf schütteln.

Den kanadischen Damen stehen damit für den Speedbereich aktuell nur noch Brydon und Britt Janyk zur Verfügung, mit Shona Rubens ist noch eine junge dritte Läuferin in Val d'Isere mit dabei. Und das, wo im Februar die Olympischen Spiele im eigenen Land stattfinden.

Auch das kanadische Herren-Team hat großes Verletzungspech. Abfahrtsweltmeister John Kucera hatte sich im Super-G von Lake Louise einen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Bein zugezogen, und Jean-Philippe Roy riss sich vergangene Woche beim Riesentorlauf in Val d'Isere das Kreuzband im rechten Knie.

Schwere Verletzung auch in Gröden
Beim Training der Herren in Gröden hatte es am Mittwoch ebenfalls einen folgenschweren Zwischenfall gegeben. Der Deutsche Tobias Stechert stürzte nach einem Sprung und zog sich einen Kreuzbandriss zu.

Für den 24-Jährigen ist die Olympiasaison damit ebenfalls beendet.

Sicherheitsrunde suchte Ausweg
Am Mittwochabend setzten sich daraufhin in Gröden sechs Athletenvertreter sowie Günter Hujara und Helmut Schmalzl seitens der FIS zusammen, um die aktuelle Situation zu besprechen.

"Es war ein sehr, sehr produktives Meeting", sagte FIS-Renndirektor Hujara nach dem mehr als zweistündigen Gespräch, bei dem es vor allem um die Themen Sprünge, Kurssetzung, medizinische Ausstattung und Erstversorgung, Ausrüstung der Athleten sowie Pisteninspektion ging.

Von den Athleten waren Michael Walchhofer, Aksel Lund Svindal, Werner Heel, Scott Macartney, Marco Büchel und Didier Cuche anwesend.

"Sehr konstruktives Meeting"
Auch die Rennläufer sprachen im Anschluss von einem "sehr produktiven und konstruktiven Meeting". "Hujara und Schmalzl hatten offene Ohren für all unsere Ideen, auch wenn sie teilweise abwegig waren. Wir haben gemeinsam nach Lösungen gesucht und eine Stoßrichtung gefunden", so Büchel.

In Val d'Isere hatten sich Damen-Chef-Renndirektor Atle Skaardal und die einzelnen Teamtrainer ebenfalls dem Thema Sicherheit gewidmet.

Österreicherinnen stark
Beim Donnerstag-Training in Val d'Isere war wie schon am Vortag Lindsey Vonn die Schnellste.

Die US-Amerikanerin setzte sich bei Temperaturen unter minus zwanzig Grad, aber besten Bedingungen vor dem ÖSV-Quartett Elisabeth Görgl (+0,22), Anna Fenninger (0,57), Andrea Fischbacher (0,67) und Maria Holaus (0,69) durch.

2. Damen-Abfahrtstraining in Val d'Isere

Donnerstag:
1.Lindsey VonnUSA1:44,67
2.Elisabeth GörglAUT+ 0,22
3.Anna FenningerAUT0,57
4.Andrea FischbacherAUT0,67
5.Maria HolausAUT0,69
6.Ingrid JacquemodFRA0,87
7.Stacey CookUSA0,96
8.Aurelie RevilletFRA1,20
9.Maria RieschGER1,24
10.Elena FanchiniITA1,33
11.Marie Marchand-ArvierFRA1,36
12.Marion RollandFRA1,37
13.Leanne SmithUSA1,43
14.Lucia RecchiaITA1,45
15.Nicole SchmidhoferAUT1,46
23.Regina MaderAUT1,72
32.Kathrin ZettelAUT2,23
41.Michaela KirchgasserAUT2,78
42.Margaret AltacherAUT2,85
49.Stefanie MoserAUT3,01
62.Christina StaudingerAUT4,17
64.Eva-Maria BremAUT4,32
66.Simone StrengAUT4,65

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