Höhenflug noch nicht zu Ende?

Ein Davis-Cup-Einsatz Daniel Köllerers gegen die Slowakei ist möglich.
2009 war für Daniel Köllerer das Jahr der Wende und auch des Durchbruchs. Auf dieser Basis will der Weltranglisten-71. auch in der neuen Saison aufbauen. Beim Ausblick auf das bald beginnende neue Jahr im Millennium Tower in Wien betonte der Welser, dass er seinen Höhenflug fortsetzen will.

"Ich möchte mich 2010 in den Top 50 etablieren", sagte Köllerer, der sich noch nicht ganz von einer Grippe erholt hat. Anfang Jänner startet er in Doha in seine zweite Saison nach dem Durchbruch in diesem Jahr.

Schwieriger Imagewandel
"Crazy Dani" hat nach Jahren der Disziplinlosigkeiten, die bis zu einer Ächtung durch viele Spieler und zwei Sperren geführt haben, den Wandel geschafft. Zwar ist der 26-Jährige immer noch kein "Lämmchen", doch dank verstärkter Arbeit mit Mentalcoach Axel Mitterer und eines Reifungsprozesses ist er zur Nummer zwei in Österreich aufgestiegen.

Der Imagewandel war auf der Tour auch abseits des Platzes nicht so einfach für ihn. "Ich habe zu vielen Spielern den Weg suchen müssen. Aber ich finde schon, dass ich viel mehr akzeptiert werde. Jetzt ist es viel angenehmer, Tennis zu leben."

US-Open-Auftritt als Höhepunkt
Sein Drittrunden-Auftritt gegen den späteren Sieger Juan Martin del Potro bei den US Open hat dem Oberösterreicher nicht nur in Österreich neue Fans gebracht. Nicht umsonst ziert seine Website gleich auf der Startseite ein YouTube-Video aus diesem mitreißenden Match.

Nicht nur spielerisch und mental hat sich Köllerer weiterentwickelt, auch menschlich ist der Heißsporn gereift. "Das ist schon eine Genugtuung für mich. Ich habe vielen Leuten zeigen können, dass sie auf das falsche Pferd gesetzt haben."

"Bonus" zu Saisonbeginn
In der Vorbereitung mit Coach Hannes Pühringer hat er verstärkt an Aufschlag und Vorhand gearbeitet. Bis Acapulco Ende Februar (Viertelfinale 2009) hat Köllerer nicht viel zu verteidigen, daher erwartet er sich für die ersten Turnierwochen einen "Bonus" und könnte sein bisheriges Topranking (55) übertreffen.

"Dadurch, dass ich überall im Hauptbewerb bin, kann ich immer sofort volle Punkte machen", hofft er. Seine ersten Turniere sind Doha und die Australian Open in Melbourne.

Davis-Cup-Einsatz möglich
Ob Anfang März der erste Davis-Cup-Auftritt für Österreich dabei ist, ist noch nicht endgültig geklärt. Zwar sind rein sportlich nach Gesprächen mit ÖTV-Kapitän Gilbert Schaller die Weichen gestellt, doch gibt es nicht zuletzt auch finanziell noch Uneinigkeiten.

Köllerer spielt vor dem Davis-Cup-Duell mit der Slowakei in Südamerika und muss danach wieder zurück auf die ATP-Tour nach Indian Wells. Für diese Reisetätigkeit erwartet man sich Entgegenkommen seitens des ÖTV. "In den nächsten zwei, drei Wochen wird da eine Entscheidung fallen", so Manager Manfred Nareyka. Der ÖTV kann vertraglich nicht zu sehr ins Detail gehen, weil für das Europa-Afrika-Zonen-Heimspiel gegen die Slowakei noch immer keine geeignete Halle gefunden werden konnte.

"Sportlich gibt es keine Diskussionen, dass Daniel spielen soll. Wir möchten das beste Team auf die Beine stellen und das Spiel gegen die Slowakei gewinnen. Das große Fragezeichen ist, wo wir den Davis-Cup spielen werden. Wir haben nur noch zwei Wochen Zeit", so ÖTV-Vizepräsident Walter Sattlberger.

Erfolge zahlen sich aus
Finanziell sieht es für Köllerer, der im Ranking-Jahresvergleich 54 Plätze besser dasteht, gut aus. Mit hali Büromöbel wurde ein neuer Sponsor gewonnen, mit dem deutschen Unternehmen LOS soll es eine vierteljährlich neue, eigene Bekleidungskollektion geben. Auch Schuh- und Schlägerverträge (Intersport Eybl und Head) wurden verlängert.

"Sicher das Zehnfache vom vergangenen Jahr" steht dem Team um Köllerer finanziell laut Nareyka damit zur Verfügung. "Es ist schön zu sehen, wie schnell sich ein Blatt wenden kann", so der Manager zum abgelaufenen Jahr seines Schützlings.

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