Schwerer Sturz endet relativ glimpflich

Zuerst hieß es, Vonn habe mehrere Brüche im linken Unterarm erlitten.
Jener Hang, auf dem die Karriere ihrer Landsfrau Resi Stiegler vor zwei Jahren einen gewaltigen Knacks bekommen hat, wäre am Montag fast auch der besten Skirennläuferin der Gegenwart zum Verhängnis geworden.

Die US-Amerikanerin Lindsey Vonn hatte nach einem Sturz im ersten Durchgang des Riesentorlaufes in Lienz einen Armbruch befürchtet, nach Röntgen und MRI-Untersuchung im Bezirkskrankenhaus gab es mit der Diagnose Prellung aber Entwarnung, die Olympiateilnahme ist damit nicht gefährdet. Sie geht sogar beim Slalom am Dienstag an den Start.

Hart aufgeschlagen
Vonn hatte es den Ski gefangen, die 25-Jährige wurde mit Wucht in die Luft katapultiert und schlug hart mit der linken Körperseite auf der Piste auf. Sofort waren Helfer zur Stelle, ein Akja stand bereit. Doch nach einiger Zeit stand die Führende im Gesamtweltcup auf und fuhrt selbst ins Ziel, den linken Arm in einer Schleife.

Starke Schmerzen
"Mein Arm tut irrsinnig weh, ich muss jetzt ins Spital gehen und schauen, ob er gebrochen ist. Das ist mein Gefühl, denn ich habe viele Schmerzen", sagte Vonn im Zielraum. Diese Befürchtung hatte sie auch gegenüber ihrer deutschen Freundin Maria Riesch geäußert.

Bis zur Entwarnung dauerte es allerdings. Zuerst hieß es, Vonn habe mehrere Brüche im linken Unterarm erlitten, die Läuferin selbst sagte in einem ORF-Interview: "Die MRI-Untersuchung hat viele kleine Frakturen ergeben und ein großes Hämatom über das ganze Gelenk. Ich weiß nicht, wie es jetzt ausschaut für die nächsten Tage und Wochen, aber ich werde jetzt einmal zu einem Handspezialisten fahren."

"Nur eine Knochenprellung"
Der Veranstalter legte im Pressezentrum eine Information mit folgendem Inhalt auf: "Kein klassischer Handgelenksbruch, aber eine Schwellung bzw. ein Ödem im Knochen".

Die US-Amerikanerin hat zwar nach wie vor große Schmerzen, sie wird aber dennoch mit einer Schiene an der Hand beim Slalom an den Start gehen.

Mehr Glück als Stiegler
Vonn hatte damit deutlich mehr Glück als Stiegler vor exakt zwei Jahren. Der damals 22-jährigen Tochter des gebürtigen Lienzers Pepi Stiegler, Slalom-Olympiasieger von 1964 in Innsbruck, hatte es auf der Kunstschneepiste im ersten RTL-Durchgang kurz vor dem Schlusshang die Skier verschnitten. Sie stürzte daraufhin quer über die Piste, rutschte mit dem Kopf voraus unter den Netzen durch und blieb im Wald an einem kleinen Baum hängen.

Die Diagnose lautete auf Seitenbandriss und Kreuzbandausriss im rechten Knie sowie Bruch des rechten Schienbeins. Stiegler kämpft seither um ihr Comeback und musste im November einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Im Training zog sie sich einen komplizierten Schien- und Wadenbeinbruch zu.

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