Kofler verteidigt Gesamtführung

Sechs Österreicher landeten unter den Top Zwölf.
Die ÖSV-Adler drücken der 58. Vierschanzentournee weiterhin ihren Stempel auf. Nach dem Auftaktsieg von Andreas Kofler in Oberstdorf triumphiert am Neujahrstag Gregor Schlierenzauer in Garmisch-Partenkirchen.

©Bild: AP/Christof Stache
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Der 19-jährige Tiroler gewann mit Sprüngen auf 136,5 und 137,5 Meter vor dem 2009 siegreichen Wolfgang Loitzl und dem Schweizer Simon Ammann, der sich mit dem Schanzenrekord von 143,5 Metern im zweiten Durchgang noch auf Rang drei schob. Für Österreich bedeutete das bereits den dritten Sieg in Folge zum Jahresauftakt, denn auch 2008 hatte Schlierenzauer gewonnen.

In der Tournee-Gesamtwertung führt weiterhin Kofler, der diesmal auf Platz vier landete, 19,2 Punkte vor Tournee-Titelverteidiger Loitzl und 24,6 Zähler vor dem am Freitag sechstplatzierten Finnen Janne Ahonen. Schlierenzauer liegt hinter Weltcup-Leader Ammann als Fünfter 30,6 Zähler hinter Kofler, Thomas Morgenstern, der Tagesneunter wurde, ist Sechster mit nur 1,2 Zählern mehr Rückstand.

"Neues Jahr, neues Glück"
©Bild: APA/EPA/DPA/Andreas Gebert
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Schlierenzauer, der das Dutzend an ÖSV-Siegen in Garmisch-Partenkirchen voll machte, ist damit der zweite Österreicher nach Andreas Felder, der in Garmisch zweimal gewonnen hat.

Für den nunmehr 27-fachen Weltcup-Sieger bedeutete das nach einer überstandenen Magen-Darm-Erkrankung viel. "Neues Jahr, neues Glück", meinte er überglücklich. "Das war ein Traumtag. Dass ich nach der Krankheit so zurückgekommen bin, verdanke ich auch dem Arzt Dr. Lotz."

Dass es für Schlierenzauer alles andere als selbstverständlich war, bekräftigte folgende Aussage zu seiner Erkrankung: "Es war schon sehr schlimm. Die Magenkrämpfe waren so stark, dass ich teilweise nicht einmal in die Hocke gegangen bin", sagte der Überflieger, der für den fünften ÖSV-Tournee-Tagessieg en suite sorgte.

Geburtstagsgeschenk für Pointer
©Bild: GEPA/Sebastian Krauss
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"Gratulation an alle, sensationell. Da gibt es nichts zu bemängeln, wenn man so das Jahr anfängt. Es war heute nicht leicht, weil es sehr weit gegangen ist", freute sich auch Cheftrainer Alexander Pointner, dem seine Springer einmal mehr am Neujahrstag ein perfektes Geburtstagsgeschenk machen konnten.

Pointner lobte freilich auch Loitzl, der rechtzeitig zur Tournee weiter zulegen konnte: "Nach dem letztjährigen Sieg hier hat er das Gefühl wieder hergenommen, er ist wieder beeindruckend gesprungen. Auch 20er waren wieder dabei, so wie es sich für den Neujahrstag gehört."

Vier ÖSV-Anwärter auf Gesamtsieg
Die Stärke der österreichischen Mannschaft wurde auch im neuen Jahr eindrucksvoll bestätigt. Sechs ÖSV-Adler landeten in den Top Zwölf, Stefan Thurnbichler wurde unmittelbar hinter Morgenstern Zehnter, Martin Koch und Lukas Müller belegten die Ränge zwölf bzw. 22.

Das rot-weiß-rote Team hat damit zur Tournee-Halbzeit vor den Heimbewerben in Innsbruck am Sonntag und Bischofshofen am 6. Jänner mit Kofler, Loitzl, Schlierenzauer und Morgenstern gleich vier Trümpfe zum Gesamtsieg in der Hand. Aus internationaler Sicht sind nur noch Ahonen und Ammann in Schlagdistanz.

Kofler freut sich auf Heimschanzen
Für Tournee-Leader Kofler lief es in Garmisch mit Platz vier zwar nicht ganz nach Wunsch, der 25-jährige Tiroler hat aber nach wie vor beste Chancen auf den Gesamtsieg.

"Das war nicht das Highlight, ich habe ein paar kleine Fehler gemacht, daher darf ich nicht zufrieden sein. Aber ich habe nur 0,6 Punkte auf Loitzl verloren, da brauche ich nicht jammern, denn ich bin gut in Form", freute er sich am Ende doch. "Ich genieße es. Jetzt kommen die Heimschanzen, da fühle ich mich besonders wohl, vor allem mit dem Publikum im Rücken. Da werden wir es schon schaukeln."

Ähnlich sah es auch Pointner: "Da haben wir das beste Gefühl, wir sind bestens vorbereitet. Garmisch war der Wackelpunkt vom Wind her. Jetzt kommen wir nach Hause, die Fans unterstützen uns, wir freuen uns darauf."

Neujahrsspringen Garmisch-Partenkirchen
1.Gregor SchlierenzauerAUT136,5/137,5277,7
2.Wolfgang LoitzlAUT135,0/135,0272,5
3.Simon AmmannSUI132,0/143,5*272,4
4.Andreas KoflerAUT136,0/137,0271,9
5.Anders JacobsenNOR136,0/134,0269,5
6.Janne AhonenFIN129,5/137,0259,2
7.Johan Remen EvensenNOR129,0/136,0259,0
8.Björn Einar RomörenNOR131,0/134,5258,4
9.Thomas MorgensternAUT130,0/132,5255,0
10.Stefan ThurnbichlerAUT130,0/133,0254,4
11.Adam MalyszPOL128,5/132,0249,4
12.Martin KochAUT129,0/132,5248,7
13.Noriaki KasaiJPN127,0/133,0247,0
14.Jakub JandaCZE128,5/129,5246,4
15.Harri OlliFIN128,0/131,0244,2
16.Pascal BodmerGER128,0/131,5243,6
17.Michael NeumayerGER126,5/133,0242,1
18.Emmanuel ChedalFRA126,5/129,5238,3
19.Dimitri WassiliewRUS126,5/130,5237,1
20.Andreas WankGER128,0/127,5235,9
21.Jernej DamjanSLO125,5/129,0235,1
22.Lukas MüllerAUT129,0/126,5234,9
23.Kamil StochPOL129,5/125,0234,1
24.Daiki ItoJPN126,5/126,5232,9
25.Martin SchmittGER124,5/128,5232,4
26.Sebastian ColloredoITA128,5/125,0231,8
27.Lukas HlavaCZE125,5/125,5228,3
28.Peter PrevcSLO124,0/126,5226,4
29.Robert KranjecSLO122,0/128,0225,0
30.Roar LjökelsöyNOR121,5/123,0216,6

Nach dem ersten Durchgang out u. a.:
35.Matti HautamäkiFIN122,5106,5
38.Michael UhrmannGER120,5104,4
50.Andreas KüttelSUI114,583,1

* Schanzenrekord

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