Svendsen triumphierte ohne Fehlschuss 5,1 Sekunden vor Weltcup-Spitzenreiter Jewgenij Ustjugow (RUS), der wie Eder einmal danebenschoss.
Starke Mannschaftsleistung
Vizeweltmeister Christoph Sumann mit einem Schießfehler als Siebenter und dahinter trotz dreier Fehlschüsse mit der besten Laufleistung Weltmeister Dominik Landertinger schafften es im letzten Massenstartbewerb vor den Olympischen Winterspielen in Vancouver (12. bis 28. Februar) auch noch in die Top Ten.
Die Situation in der Mannschaft war nach den verkorksten Rennen in Oberhof sehr schwierig gewesen, bekannte Nationaltrainer Alfred Eder. Denn eine Woche zuvor schaffte Christoph Sumann als bester Österreicher nur einen 14. (Massenstart) und einen 20. Platz (Sprint). Im Staffel-Bewerb kam Österreich als regierender Weltcup-Sieger nur auf Platz vier. Inzwischen ist das abgehakt.
"Schießen war heute wirklich gut"
Eder freute sich über das tolle Mannschaftsergebnis, das Daniel Mesotitsch als 13. und Friedrich Pinter als 23. komplettierten.
"Mannschaftlich war es bis zum Ende top, und einer hat es auch aufs Podium geschafft. Unser Schießen war heute wirklich gut, auch was die Schnelligkeit betrifft. Die Dichte ist schon enorm, da muss man bis zum Schluss sprinten, wenn man auf das Podest will", erklärte der Coach.
Schießfehler kostet möglichen Sieg
Sein Sohn Simon war in der Loipe gleich schnell wie der dreimalige Weltmeister Svendsen unterwegs, ein Fehler beim dritten Anschlag kostete ihn dann aber den möglichen Sieg. Dennoch freute sich Eder über seinen dritten Podestplatz in der Olympiasaison.
"Heute habe ich am Schießstand endlich gezeigt, was ich wirklich kann. Auch läuferisch merke ich, dass es bergauf geht", meinte der 26-jährige Saalfeldener einen Monat vor Olympia.
Landertinger verärgert
Der in der Loipe überragende Landertinger vergab seine Siegchancen mit zwei Fehlern am letzten Stehendanschlag, während Svendsen als einer von insgesamt vier der 30 Skijäger bei seinem vierten Saisonerfolg alle 20 Schüsse ins Schwarze setzte. Dem Oberösterreicher fehlten am Ende lediglich 27 Sekunden auf den Sieg.
"Läuferisch ist es super gegangen, ich hatte wieder perfekte Ski. Die letzten zwei Fehler waren natürlich ärgerlich, die haben mich den Podestplatz gekostet", betonte der in Hochfilzen lebende Weltmeister.
Sumann zufrieden
Der Steirer Sumann, der sich mit einem Fehler beim zweiten Schießen aus den Top Drei verabschiedete hatte, lag mit zwei Fehlern weniger nur 3,5 Sekunden vor seinem Teamkollegen. "Beim Laufen habe ich heute immer die Löcher stopfen müssen, das hat viel Kraft gekostet. Deshalb konnte ich zum Schluss nicht mehr zusetzen. Mit dem Schießen bin ich sehr sehr happy, ein Fehler im Massenstart, das passt", bekräftigte Sumann.
Am Sonntag steht im bayrischen Kurort der abschließenden Staffel-Bewerb vor Olympia auf dem Programm. Für Österreich geht das Quartett Mesotitsch, Pinter, Tobias Eberhard und Landertinger an den Start.
Weltcup in Ruhpolding
Massenstart der Herren:
1. | Emil Hegle Svendsen | NOR | 39:19,5 | 0* |
2. | Jewgeni Ustjugow | RUS | +5,1 | 1 |
3. | Simon Eder | AUT | 9,9 | 1 |
4. | Arnd Pfeifer | GER | 10,6 | 0 |
5. | Martin Fourcade | FRA | 18,6 | 1 |
6. | Ole Einar Björndalen | NOR | 20,3 | 2 |
7. | Christoph Sumann | AUT | 23,4 | 1 |
8. | Dominik Landertinger | AUT | 27,0 | 3 |
9. | Alexander Os | NOR | 29,6 | 0 |
10. | Andreas Birnbacher | GER | 34,0 | 1 |
13. | Daniel Mesotitsch | AUT | 52,4 | 2 |
23. | Fritz Pinter | AUT | 1:34,7 | 2 |
Massenstart der Damen:
1. | Helena Jonsson | SWE | 40:58,7 | 0* |
2. | Simone Hauswald | GER | +23,1 | 2 |
3. | Magdalena Neuner | GER | 35,0 | 5 |
4. | Martina Beck | GER | 36,5 | 1 |
5. | Kati Wilhelm | GER | 38,7 | 2 |
6. | Teja Gregorin | SLO | 40,9 | 1 |
7. | Darja Domratschewa | BLR | 47,2 | 2 |
8. | Andrea Henkel | GER | 54,7 | 2 |
9. | Marie Laure Brunet | FRA | 57,5 | 1 |
10. | Olga Medwedzewa | RUS | 1:08,1 | 1 |
Österreicherin war keine am Start.
* Fehlschüsse = Strafrunden
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