Am Ende gingen die Amerikaner als klare Sieger durchs Ziel und durften sich über den Gewinn des silbernen "Hundred Guineas Cup" freuen.
Augenzeugin der sporthistorischen Großtat war auch Queen Victoria, die dem Spektakel an Bord der königlichen Jacht beiwohnte. Auf ihre Frage an einen ihrer Begleiter, wer denn Zweiter geworden sei, bekam sie die berühmte Antwort, die auch 159 Jahre nach der Premiere im America's Cup unbarmherzige Gültigkeit hat: "Eure Hoheit, es gibt keinen Zweiten."
Erstes Rennen, erste Zweifel
War das Rennen damals auch noch nicht mit dem Hightech-Bewerb von heute zu vergleichen, so gab es doch schon bei der ersten Auflage die wildesten Gerüchte über das siegreiche Boot.
So argwöhnten manche, die "America" habe nicht alle Wendemarken korrekt passiert. Andere vermuteten sogar, die Jacht sei von einer geheimen Schiffsschraube angetrieben worden.
Schiff als Namensgeber
Die US-Amerikaner brachten die berühmte Silberkanne jedenfalls nach Hause und legten in einer Stiftungsurkunde die Rahmenbedingungen für zukünftige Rennen um das gute Stück fest.
Die wichtigste Regel lautete: Der Bewerb solle auf ewig zu einem Herausforderercup für den freundschaftlichen Wettkampf zwischen den Nationen werden.
Mit diesen Sätzen war die vielzitierte, immer wieder neu interpretierte und oft umstrittene "Deed of Gift" - die Stiftungsurkunde - geboren. Darin war der Cup namenlos. Weil er aber vom Schoner "America" gewonnen wurde, nannte man ihn fortan America's Cup.
132 Jahre lang das gleiche Ergebnis
Lange sprach der Lauf der Geschichte für diesen Namen, denn in den bisher 159 Jahren und insgesamt 32 Cup-Auflagen konnten US-Teams das Objekt ihrer Begierde nicht weniger als 27-mal gewinnen.
Als Seriensieger hält der New York Yacht Club einen in der Sportgeschichte einzigartigen Rekord: Die heute aufgrund der notwendigen Millionenbudgets spaßeshalber "bodenlose Kanne" genannte Trophäe war von 1851 bis 1983 ohne Unterbrechung 132 Jahre lang im Besitz des prominenten Vereins.
Boot zu Brennholz verarbeitet
Daran konnten auch ebenso betuchte wie enthusiastische Herausforderer wie der schottische Teebaron Sir Thomas Lipton nichts ändern.
Er warf nach fünf erfolglosen Duellen entnervt das Handtuch. Nach einer knappen Niederlage war Lipton so verzweifelt, dass er seine unterlegene Jacht "Shamrock IV" zu Brennholz verarbeiten ließ.
Conner auf der Hochschaubahn der Gefühle
Erst 1983 musste sich Dennis Conner, der mit vier Cup-Siegen bis heute den Rekord hält, mit seiner "Liberty" der "Australia II" geschlagen geben.
Doch "Big Dennis" holte sich den Cup mit der "Stars and Stripes", rund 16 Millionen US-Dollar Budget und NASA-Unterstützung schon bei der darauffolgenden Auflage 1987 aus "Down Under" zurück.
"Kiwis" trumpfen auf
Eine neue Ära begann, als Neuseeland als zweite nichtamerikanische Nation 1995 mit der "Black Magic" gegen Conner 5:0 triumphierte.
Der "Auld Mug" wurde fünf Jahre später in eigenen Gewässern unter Leitung des 2001 von Piraten im Amazonas ermordeten Sir Peter Blake und von Skipper Russell Coutts erfolgreich verteidigt.
Alinghi übernimmt die Macht
Mit dem Wechsel von Coutts und einigen der besten neuseeländischen Segler im Jahr 2000 zu Ernesto Bertarellis Schweizer Team Alinghi wurde der Niedergang der neuseeländischen Vormachtstellung eingeläutet.
Alinghi kam, sah und demolierte Neuseeland im Frühjahr 2003 im 31. Match um den Cup mit 5:0. Die Schweizer holten die begehrteste Trophäe des Segelsports damit erstmals nach Europa.
America's Cup wieder in Europa
Mangels eines passenden Segelreviers in der Schweiz fiel die Wahl nach internationaler Ausschreibung auf Valencia als nächsten Austragungsort.
Damit wurde der Bewerb 2007 erstmals seit der Premiere wieder in europäischen Gewässern ausgetragen. Auch hier hatte Alinghi gegenüber Team New Zealand die Nase vorne. Der Titelverteidiger setzte sich diesmal 5:2 durch.
Beim zweiten America's Cup vor Valencia eroberte BMW Oracle mit einem 2:0 gegen Alinghi den Pokal wieder für die USA zurück.
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