Gerichte seit 2007 im Dauereinsatz

Eine fast schon "unendliche" Geschichte.
Der 33. America's Cup hat ein langes juristisches Vorspiel gehabt. Nur 18 Tage nach Alinghis erfolgreicher Titelverteidigung beim 32. America's Cup reichte am 21. Juli 2007 das US-Team BMW Oracle erstmals eine Klage gegen das Schweizer Syndikat ein.

Es war der Startschuss zu einer mittlerweile zweieinhalb Jahre andauernden juristischen Farce, die am 25. Februar vor dem New Yorker Supreme Court fortgesetzt werden soll.

Hier ein Überblick über die Chronologie des Gerichtsstreits:

21. Juli 2007: Der Golden Gate Yacht Club (GGYC), den BMW Oracle repräsentiert, fordert vor dem Obersten Gerichtshof in New York die Annullierung der Regeln für den 33. America's Cup, die von der Societe Nautique de Geneve (SNG) aufgestellt wurden.

Die Amerikaner sind der Meinung, dass der von der SNG bestimmte Herausforderer Desafio Espanol die in der Stiftungsurkunde "Deed of Gift" festgelegten Bedingungen nicht erfüllt. Zudem beanstandet der GGYC das neue Reglement, das größere Boote vorsieht.

22. November: Nach mehreren vergeblichen Versuchen von Alinghi und BMW Oracle, sich außergerichtlich zu einigen, gibt das Management des America's Cups bekannt, dass die für 2009 geplante Regatta um die älteste Sporttrophäe der Welt verschoben werden muss.

Zu diesem Zeitpunkt wird damit gerechnet, dass erst im Jahr 2011 wieder um den America's Cup gesegelt werden kann.

27. November: Der Oberste Gerichtshof in New York gibt BMW Oracle recht und bestimmt das US-Syndikat zum offiziellen Herausforderer der 33. America's-Cup-Auflage.

18. März 2008: Alinghis Rekurse werden vor dem Obersten Gerichtshof in New York abgewiesen. GGYC wird als rechtmäßiger Herausforderer bestätigt, das von Alinghi gewählte Team Desafio Espanol für illegal erklärt.

Das Duell um den 33. America's Cup soll an einem noch zu bestimmenden Termin mit Mehrrumpfbooten ausgetragen werden.

27. März: Alinghi ruft erneut das Gericht in New York an. Die beiden Parteien können sich nicht auf das Austragungsdatum einigen: Alinghi will im Mai 2009 segeln, BMW Oracle drängt auf einen Start bereits im Oktober 2008.

12. Mai: Der New Yorker Richter entscheidet im Terminstreit zugunsten von Alinghi und legt den Starttag für den America's Cup mit 12. März 2009 fest.

29. Juli: Die Berufungskammer des Obersten Gerichtshofs in New York erklärt Desafio Espanol nun doch wieder zum legitimen "Challenger of Record".

2. April 2009: In einem endgültigen Urteil des Appellationsgerichts des Staats New York verliert Alinghi. BMW Oracle ist damit wieder offizieller Herausforderer.

Weil erst zehn Monate nach dem Urteilsspruch gesegelt werden kann, ist der 2. Februar 2010 das frühstmögliche Wettkampfdatum. Die "Deed of Gift" erlaubt Wettfahrten in der nördlichen Hemisphäre aber nur vom 1. Mai bis zum 31. Oktober. Alinghi darf als Titelverteidiger den Austragungsort bestimmen.

28. April: BMW Oracle zieht wieder vor Gericht. Die Amerikaner beharren auf dem Wettkampftermin im Februar 2010, Alinghi schlägt vor, den 33. America's Cup im Mai 2010 auszutragen.

Weil sich die beiden Parteien weiterhin nicht einigen können, bleibt das vom Gericht festgelegte Datum im Februar 2010 bestehen.

5. August: Alinghi gibt bekannt, dass ab dem 8. Februar 2010 im Persischen Golf vor dem arabischen Emirat Ras al-Chaima um den America's Cup gesegelt wird. BMW Oracle legt aber wegen Sicherheitsbedenken Einspruch ein.

27. Oktober: BMW Oracle gewinnt vor dem Obersten Gerichtshof in New York: Der America's Cup darf nicht in Ras al-Chaima ausgetragen werden, weil die Revierwahl der Stiftungsurkunde widerspricht.

11. November: Alinghi gibt nach und ist bereit, im Februar 2010 vor Valencia anzutreten. Das hatte BMW Oracle schon zuvor gefordert. Nun wollen aber die Amerikaner den Wettkampf um einen Monat verschieben, doch Alinghi lehnt ab.

23. Dezember: Das letzte große Kapitel im juristischen Duell der beiden Syndikate ist die Frage nach den Segeln von Alinghi.

Laut BMW Oracle wurden die Segel in den USA hergestellt und verstoßen damit gegen die "Deed of Gift", in der festgeschrieben steht, dass eine Jacht in jenem Land hergestellt werden muss, in dem der Segelclub des Teams beheimatet ist.

Über diese Klage wird das New Yorker Höchstgericht jedoch erst am 25. Februar, also nach dem 33. America's Cup, entscheiden.

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