Stetes Risiko

Fonds Gesundes Österreich hat mehrjähriges Programm.
Noch immer sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder ein Herzinfarkt wie aktuell bei Judoka Jürgen Daubinger die häufigste Todesursache in Österreich.

Dabei sind sie zu über 80 Prozent auf vermeidbare Risikofaktoren zurückzuführen, zum Beispiel auf hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, schlechte Ernährung und Bewegungsarmut.

"Österreich hat hier noch viel Nachholbedarf. Die Prävention, das ist etwas, das noch ganz schlecht passiert", hatte zuletzt die Devise der Österreichischen Präventionstagung des Fonds Gesundes Österreich geheißen.

Gesündere Lebensweise hilft
Der Fonds hat deshalb ein mehrjähriges Programm aufgelegt, das neben Öffentlichkeitsarbeit gezielt niederschwellige Projekte enthält, die auf einen gesünderen Lebensstil der Menschen ausgerichtet sind.

Der Chef der Einrichtung, Christoph Hörhan, meinte dazu: "Dafür werden rund 3,5 Millione Euro inklusive der Kommunikationsmaßnahmen zur Verfügung stehen." Der Fonds, er bekommt pro Jahr 7,2 Millionen Euro an Fördergeldern, allerdings nicht wertgesichert, unterstützt pro Jahr zwischen 120 und 130 Projekte der Gesundheitsförderung in Österreich.

Fast 33.000 Tote jährlich
Trotz jahrezehntelanger Bemühungen - immerhin gab es bereits 1978 die erste Öffentlichkeitskampagne "Schach dem Herztod" - ist das Problem mit "Herzinfarkt & Co." noch immer nicht bewältigt.

In Österreich sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen für den Tod von jährlich fast 33.000 Menschen verantwortlich. Die Entwicklung bei der Häufigkeit von Übergewicht, Adipositas und Diabetes sei speziell bei den jüngeren Menschen besorgniserregend.

"Käme es zur 'Ausschaltung' der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hätten Frauen einen statistischen Zugewinn in der Lebenserwartung von 6,4 Jahren und Männer einen von 9,6 Jahren", berechnete die Wiener Sozialmedizinerin Anita Rieder.

Russland an der traurigen Spitze
Frühzeitig auftretende derartige Krankheiten gelten prinzipiell als vermeidbar. Zwei Drittel des bereits beobachteten Rückganges akuter Herzerkrankungen etc. seien auf die Reduktion von Cholesterinwerten, Bluthochdruck und des Rauchens zurückzuführen.

Doch während besser ausgebildete und sozial bessergestellte Menschen zunehmend auf eine gesündere Lebensweise setzen, scheint es hier speziell unter Migranten und ärmeren Bevölkerungsschichten gesundheitliche "Parallelwelten" zu geben, in denen Gesundheit und gesunder Lebensstil kein Thema sind.

Im internationalen Vergleich liegt Russland mit 1.500 Herz-Kreislauftoten pro 100.000 Einwohnern und Jahr an der Spitze. In den USA sind es 289 Opfer pro 100.000 und Jahr, in Österreich 226 und in Japan als "bestem" Land 170.

Was wirklich hilft
Erhöhte Cholesterinwerte tragen zu 37 Prozent zum Risiko bei, Rauchen zu 8,8 Prozent und ein erhöhter Blutdruck zu 7,5 Prozent. Verbesserte Behandlungsmodalitäten bringen hingegen nur eine Reduktion der Opferzahlen um 23 Prozent.

Wie stark ein gesünderer Lebensstil wirkt, zeigt das Beispiel der finnischen Region Nordkarelien. Zwischen 1970 und 2002 sank durch entsprechende Programme die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit um rund 85 Prozent. Dort hatte man wegen einer ehemals horrenden Herz-Kreislauf-Sterblichkeit intensive Aufklärungs-, Lebensstil- und Behandlungsprogramme realisiert.

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