"Die Entscheidung fällt mir nicht leicht. Sie fällt erst dann, wenn ich in mir fühle, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist", sagte die Wienerin, die einen Start bei Olympia 2012 nicht kategorisch ausschloss, aber auch nicht als Ziel nannte.
"Ich möchte weder streiten noch sonst was. Ich will einfach nur, dass meine Entscheidung akzeptiert wird", bat Jukic Medien und Fans um Geduld und Verständnis. Immerhin gab sie rege Auskunft zu folgenden Themen.
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©Bild: ORF.at/Carina Kainz |
"Es war ein Wahnsinn, wie oft ich danach gefragt wurde, was ich in Zukunft nun machen werde. Ich weiß schon, die Fans warten drauf, die Medien, aber die Lösung ist nicht so einfach, wie sich manche das vielleicht vorstellen."
Der lange Weg zur Auszeit
"Schon nach Peking dachte ich an eine Auszeit, verzichtete allerdings wegen der Kurzbahn-EM in Rijeka und der WM in Rom darauf, weil ich dort schwimmen wollte und dann auch erfolgreich mit Weltrekord und vier Europarekorden geschwommen bin."
Wann es endlich so weit war
"Nach Rom sagte ich mir o. k, ich habe in meiner Karriere sehr viel erreicht, auch die Ziele, die ich mir mit zwölf oder 13 Jahren gesetzt hatte. Da wollte ich Abstand gewinnen, mich einfach ein bisschen mehr mit mir selbst beschäftigen und auf die Uni konzentrieren - auf mein Leben abseits des Schwimmbeckens."
Das Eintauchen ins Leben
"Dieses andere Leben war schön, hat mir auch gefallen, aber ich habe das Schwimmen vermisst. Manche werden mich auch beobachtet haben, wie ich in die Stadthalle wieder trainieren ging. Nicht regelmäßig vier Stunden täglich, aber immer wieder einmal, wenn es mir gerade Spaß macht. Dabei werde ich es bis Sommer belassen."
Die Langbahn-EM in Budapest
"Die (Langbahn-EM in Budapest, Anm.) werde ich sicher nicht schwimmen. Das würde von der Vorbereitung her nicht passen. 2006 war ich ja auch nicht dort, vielleicht komme ich diesmal zumindest als Zuschauerin. Und bis zu Olympia in London sind es sowieso noch knapp zweieinhalb Jahre, bis dahin kann ich viel machen."
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"Das ist definitiv in meinem Kopf, definitiv entscheiden kann ich das noch nicht. Das geht nicht. Das muss ich erst noch mit mir selbst abstimmen, ich muss mir sicher sein, überhaupt noch Ziele zu haben, die ich auch erreichen kann. Vielleicht ist sogar gut, dass ich mir die neue Materialentwicklung einmal in Ruhe anschauen kann."
Die dringende Bitte um Ruhe
"Ich möchte Medien und Fans bitten, nicht wieder nach einem Monat zu mir zu kommen und fragen, ob ich denn schon weiß wie es weitergeht. Darum habe ich schon im Vorjahr gebeten, leider haben sich nicht alle daran gehalten. Ich möchte weder streiten noch sonst was. Ich will einfach nur, dass meine Entscheidung akzeptiert wird."
Was derzeit wirklich zählt
"In erster Linie wichtig ist, dass ich mein Leben so leben kann, wie ich es leben möchte und dass ich meine anderen Ziele - wie etwa mein Studium (Publizistik, Anm.), das ich bis Ende des Jahres abschließen will - erreiche. Dann bin ich bereit, mit neuen Zielen, neuen Motiven und neuer Energie nach vorne zu schauen."
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"Ich habe keine Ahnung, werde auch sicher nichts überstürzen. Die Entscheidung fällt mir nicht leicht. Sie fällt erst dann, wenn ich in mir fühle, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dass die Zeit reif ist. Noch bin ich davon weit entfernt."
Die Angst vor dem Aufhören
"Ich schwimme seit 15 Jahren, die schmeißt man nicht einfach so weg, ich kann nicht einfach aufhören. Ich muss mir neue Ziele setzen, dabei entscheiden, was ich will und was nicht und was in Zukunft meine Prioritäten sind. Ich höre nicht auf, um drei Monate später mein Comeback zu verkünden. Fix ist aber, dass ich ernsthafte Wettkämpfe, wenn überhaupt, frühestens 2011 bestreiten werde."
Michael Fruhmann, ORF.at
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