Als Senna am 1. Mai 1994 beim Rennen in Imola im Alter von 34 Jahren starb, war er längst eine Legende. Der damals 25-jährige Schumacher war erst auf dem Weg dorthin.
"Ich weiß auch nicht, die Geschichte von Ayrton ist eine Geschichte, die mich immer verfolgt hat", sagte der Rekordweltmeister einmal. "Jedes Mal, wenn ich damit konfrontiert werde, werde ich sehr emotional."
Tragischer Tod verhinderte große Duelle
Unvergessen sind Schumachers Tränen, als er am 10. September 2000 in Monza mit seinem 41. Grand-Prix-Erfolg Sennas Bestmarke eingestellt hatte. Beide waren und sind die größten Formel-1-Piloten ihrer Zeit.
1994 hätte das Jahr sein können, in dem Senna und Schumacher erstmals auf Augenhöhe um den Titel gekämpft hätten. Der Tod des Brasilianers beim Grand Prix von San Marino verhinderte das Duell.
"Hoffentlich nie wieder"
Am Ende der Saison holte Schumacher den ersten seiner insgesamt sieben WM-Titel, Senna war zum Mythos geworden. Schumacher war Augenzeuge der Tragödie in Imola.
Er fuhr in seinem Benetton hinter dem in Führung liegenden Senna, als dieser die Kontrolle über seinen Wagen verlor und an einer Betonmauer zerschellte. Schumacher gewann das Rennen, doch es war einer seiner traurigsten Momente.
"Ich kann mich über den Sieg nicht im Geringsten freuen", gestand er, nachdem er vom Tod des Idols einer ganzen Fahrergeneration erfahren hatte. "Hoffentlich kommt so etwas nie wieder vor."
Schumacher statistisch klar der Beste
Dass sich ein "schwarzes Wochenende" wie in Imola, als nicht nur Senna, sondern auch Roland Ratzenberger bei einem Unfall im Training ums Leben gekommen war, bisher nicht wiederholt hat, lag auch an Schumachers Engagement für mehr Sicherheit an den Strecken und in den Autos.
Er selbst hatte lange gegen den Mythos Senna fahren müssen. Immer wurde der Brasilianer als der bessere Fahrer bezeichnet - obwohl Schumacher mit sieben WM-Titeln, 91 Grand-Prix-Siegen und 68 Polepositions in den ewigen Bestenlisten weit vor Senna liegt.
"Wie eine Zäsur"
Wenn die Vergleiche den Deutschen je gestört haben sollten, so hat er sich das nie anmerken lassen. Senna war ein Fixpunkt in seiner Karriere. Auch bei Schumachers Entscheidung, 2006 zurückzutreten, spielte der dreimalige Weltmeister eine Rolle.
Beim Saisonauftakt in Bahrain hatte Schumacher zum 65. Mal Startplatz eins erobert und auch diese Marke von Senna geknackt. "Das erste Gefühl des Aufhörens hatte ich beim ersten Rennen in Bahrain - am Samstag kurz nach dem Qualifying. Denn da ist etwas passiert, woran ich nie bewusst gedacht hätte: Ich hatte Ayrtons Rekord erreicht. 65 Polepositions", erinnerte sich Schumacher später. "Das war wie eine Zäsur."
Links:
- Ayrton Senna (Wikipedia)
- Michael Schumacher
- FIA