Der 71-Jährige zog sich bei einer Skitour in St. Anton am Arlberg eine schwere Gehirnerschütterung und eine Prellung im Rippenbereich zu.
"Es geht mir gut"
"Es geht mir gut. Gott sei Dank ist nicht mehr passiert", wurde Schranz in der "Tiroler Tageszeitung" zitiert. An den Unfallhergang könne er sich nur bruchstückhaft erinnern.
Ob ihn ein fremder Skifahrer angefahren habe oder er ohne Fremdverschulden gestürzt sei, konnte die Skilegende nicht sagen. "Ein Glück war, dass ich den Helm getragen habe", meinte Schranz.
Trotz Gehirnerschütterung sei er allein nach St. Anton abgefahren und habe mit dem Handy seine Frau informiert. Am Freitag dürfte er bereits wieder entlassen werden.
Dreifacher Weltmeister
Schranz hatte in seiner langen Karriere an die 50 Skiklassiker, darunter mehrmals die Abfahrten in Kitzbühel und Wengen, gewonnen und war dreimal Weltmeister.
Der Skiweltcup wurde allerdings erst 1966/67 und damit im letzten Drittel seiner Karriere eingeführt, was die vergleichsweise "geringe" Zahl an elf Weltcup-Siegen erklärt. Dennoch gewann der Ausnahmeskifahrer aus St. Anton zweimal (1968/69 und 1969/70) die Gesamtwertung.
Ausschluss in Sapporo
Zur Legende machten Schranz aber das stete und teils tragische Scheitern im Kampf um Olympiagold sowie der Ausschluss von den Winterspielen 1972 in Sapporo, der eine neue Ära im Sport einläutete und nach dem der Tiroler auf dem Wiener Ballhausplatz von 100.000 Menschen empfangen wurde.
Kurzporträt Karl Schranz
- Geboren: 18. November 1938 in St. Anton am Arlberg
- Wohnorte: St. Anton, Wien
- Familienstand: seit 1981 verheiratet mit Evelyn, Kinder Anna (25), Christiane (23), Kathi (19)
Erfolge als Skifahrer:
- Elf Weltcup-Siege (acht Abfahrt, drei RTL)
- Zwei Weltcup-Gesamtsiege 1969 und 1970
- Weltcup-Disziplinensieger: zweimal Abfahrt (1969 und 1970), einmal RTL (1969)
- Dreimal Weltmeister
- Sechs WM-Medaillen: Gold 1970 in Gröden (RTL) und 1962 in Chamonix (Abfahrt, Kombi), Silber 1962 Chamonix (RTL), 1964 Innsbruck (RTL), Bronze 1966 Portillo (RTL)
- Olympia: Silber 1964 in Innsbruck (RTL/auch WM-Silber)
Insgesamt an die 100 Rennsiege, je vier Erfolge auf dem Hahnenkamm in Kitzbühel (1966, 1969, 1972/zweimal) und auf dem Lauberhorn in Wengen (1959, 1963, 1966, 1969); fünffacher Sieger der Arlberg-Kandahar-Kombination (1957, 1958, 1959, 1962, 1969), sieben Abfahrtssiege beim Arlberg-Kandahar (zwischen 1957 und 1972)
- Dreimal Sportler des Jahres in Österreich (1959, 1962, 1970)
- 1998 Trophäe der Sportethik durch das IOC
- 1998 Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- 2001 Generalsekretär der Alpin-WM in St. Anton
- 2001 Ehrenbürger von St. Anton
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