Neuer Anlauf von Muster

Einmal geht's noch.
Legendärer Sieg bei den French Open in Paris in Roland Garros, später die Nummer eins der Welt, unvergessliche Davis-Cup-Schlachten gegen die USA und Deutschland: Thomas Muster bestimmt auch elf Jahre nach seinem Karriereende, wo in Österreichs Tennis die Erfolgslatte liegt.

Während sein "Nachfolger" Jürgen Melzer heuer einen neuen Anlauf nimmt, um in die Top 20 der Welt vorzustoßen, macht Muster seit seinem Abschied als Davis-Cup-Kapitän nur noch auf der Seniorentour sportlich auf sich aufmerksam.

Bewegtes Privatleben
©Bild: GEPA/Martin Dirninger
©Bild: GEPA/Martin Dirninger
Dafür ist sein Privatleben immer noch so bewegt wie früher. Am Sonntag heiratete der 42-jährige Steirer die um 14 Jahre jüngere Caroline Ofner, nachdem seine Ehe mit der australischen Fernsehmoderatorin Jo Beth Taylor, mit der er von 2000 bis 2005 verheiratet war, gescheitert war.

Entgegen österreichichischen Medienberichten war seine Ex-Frau mit dem gemeinsamen achtjährigen Sohn Christian aber nicht bei der Hochzeit.

Jawort und Taufe von Tochter Maxim
Muster und die neue Frau an seiner Seite heirateten am Sonntag im engsten Kreis in seinem Haus in der Nähe von Gamlitz.

Das Jawort verbanden die beiden mit der Taufe ihrer sieben Monate alten Tochter Maxim. Nur enge Freunde wie sein Manager Herwig Straka, der am Montag gegenüber ORF.at die Hochzeit bestätigte, waren neben den Familien des Brautpaares geladen.

Mit Paris-Sieg auf dem Gipfel
Nach der Trauung inmitten der Weinhänge zog die Gesellschaft auf einem mit Blumen geschmückten Traktor samt Anhänger ins Schloss Gamlitz weiter, wo entsprechend gefeiert wurde. Dort herrschte ein vom Bräutigam ausdrücklich geordertes Krawattenverbot.

1995 Triumph bei French Open
©Bild: APA/EPA/Patrick Kovarik
©Bild: APA/EPA/Patrick Kovarik
Als aktiver Sportler hatte sich Muster am 11. Juni 1995 bei den French Open mit dem Finaltriumph über den US-Amerikaner Michael Chang unsterblich gemacht.

"Ein wundervoller Tag für mich. Meine Kindheitsträume sind wahr geworden. Ich wollte immer schon hier auf dem Siegespodest stehen und die Trophäe zeigen", sagte damals ein sichtlich gerührter Muster.

Sprung an die Tennisspitze
Am 12. Februar 1996 entthronte der Steirer schließlich Andre Agassi und setzte sich als damals 28-Jähriger an die Spitze der Weltrangliste.

Muster spielte von 1985 bis 1999 auf der ATP-Tour und holte sich 44 Einzel- und einen Doppel-Titel. Der Steirer, der seit 2003 auf der ATP-Champions-Tour aktiv ist, verdiente in seiner Laufbahn mehr als 12,2 Millionen Dollar Preisgeld.

Rücktritt war Vernunftentscheidung
Dass er sich vor zehn Jahren ohne großes Aufsehen verabschiedet hatte, war für Muster, der 1989 in Key Biscayne von einem betrunkenen Autofahrer angefahren wurde und bereits sechs Monate später wieder auf dem Platz stand, eine Vernunftentscheidung.

"Der körperliche Raubbau war erkennbar. Ich wollte nie jemand sein, dem man rät, Schluss zu machen", so Muster. Von Nostalgie oder gar Sehnsucht an die gute alte Zeit hält er aber nichts.

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