Die 37-Jährige, die im April ihren vierten Sieg in Folge beim Linz-Marathon gefeiert und sich damit das Ticket für die EM im Sommer in Barcelona gesichert hatte, zog nach einem abgebrochen Dopingtest in Kroatien einen Schlussstrich unter ihre Karriere.
Situation eskaliert
Gradwohl, die durch die Nähe zu ihrem Lebensgefährten Walter Mayer immer wieder mit Doping in Verbindung gebracht worden war - ohne jemals positiv getestet worden zu sein -, wurde vergangene Woche während des Urlaubs in Kroatien zu einem Dopingtest gebeten.
Dabei soll es laut Medienberichten wegen einer gleichzeitig geplanten Bootstour und den angeblichen Beschimpfungen der Kontrolleure durch Mayer zu einer Eskalation gekommen sein. Die Olympiastarterin von Peking brach daraufhin die Kontrolle ab.
Sperre zuvorgekommen
Dieser Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen hätte eine Sperre nach sich gezogen, der Gradwohl durch ihren Rücktritt nun zuvorkam.
"Ich stehe hinter meiner Entscheidung", erklärte sie auf ihrer Homepage. "Ich bin es leid, jeden Tag anzugeben, wo ich bin und was ich mache, und eine Stunde meines Tages zu warten, ob die Dopingkontrolle kommt. Ich bin es leid."
NADA leitete Verfahren ein
"Wir haben bereits ein Verfahren gegen Gradwohl eingeleitet. Die Verweigerung eines Dopingtests ist als positiver Dopingtest zu werten. Da fährt die Eisenbahn drüber", sagte Andreas Schwab, der Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA).
Zweifelhafter Rekord
Gradwohl sorgte auch abseits der Dopingverdächtigungen für Negativschlagzeilen. Im April 2008 lief sie in Linz in 2:30:51 Stunden österreichischen Marathonrekord, der wegen angeblicher Regelverstöße erst mit monatelanger Verspätung vom Österreichischen (ÖLV) und Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) anerkannt worden war.
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©Bild: GEPA/Matthias Hauer |
Seit April 2009 ist Gradwohl den zweifelhaften Rekord ohnehin wieder los, Andrea Mayr unterbot die Marke bei ihrem Sieg beim Vienna City Marathon mit 2:30:43 um acht Sekunden.
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