"Dass es im Titelkampf noch so spannend werden würde, damit hat niemand gerechnet. Umso schöner wird es", glaubt die violette Ikone.
Hoffentlich hält der Tipp nicht
Prohaska rechnet jeweils mit Siegen der drei Titelanwärter Red Bull Salzburg (in Graz gegen Sturm), Austria und Rapid (in Mattersburg). "Meine einzige Hoffnung ist aber, dass ich mich sehr oft beim Tippen irre", sprach der 83-fache Teamspieler (zehn Tore) am Mittwoch im Gespräch mit der APA über seine langjährigen Erfahrungen, die er als Expertentipper und Kolumnist für eine Tageszeitung gemacht hat.
Er tippte für das Austria-Spiel "eins" und hoffte, dass er mit seiner Prognose für Graz falsch liegt. Damit wären die Wiener Meister. Auf die Frage, wo es am ehesten eine Überraschung geben könne, antwortete der Ex-Regisseur: "Im Prinzip könnte sie überall passieren." Sogar die Austria habe mit den Riedern eine unangenehme Aufgabe vor sich. "Entscheidend wird sein, wie bissig Ried, Sturm und Mattersburg zu Werke gehen."
Prohaska würde Sturm-Stars schonen
Sollten die Steirer einige Spieler für das drei Tage später stattfindende Cup-Finale gegen Wiener Neustadt schonen, müsse man das verstehen - am Donnerstag gehe es für sie um nichts, am Sonntag um alles.
"Wenn ich Sturm-Trainer wäre, würde ich das auch so machen, schließlich steht das internationale Geschäft auf dem Spiel. Es wäre mir auch wurscht, wer Meister werden würde", so Prohaska. Trainer Franco Foda verfüge aber über einen Kader, der auch so gewinnen könne.
Auch Rapid hat noch nicht gewonnen
Auch wenn die Mattersburger zuletzt jüngere Spieler forciert hätten, hingen die Trauben auch für Rapid im Pappelstadion hoch. "Das Wichtigste wird für alle drei Vereine, für die es praktisch um nichts mehr geht, sein, dass sie sich hinterher keine Vorwürfe anhören müssen, nicht voll gespielt zu haben", sagte der ORF-Analytiker, der die Ausgangslage so sieht: "Die Salzburger haben leichte Vorteile, weil sie es als Einzige aus eigener Kraft schaffen können. Aber ihre Nervosität ist groß."
Alles schon da gewesen
Prohaska, der mit der Austria als Spieler siebenmal (zuletzt 1986) und als Trainer zweimal (zuletzt 1992) Meister wurde, hat in beiden Funktionen schon Titelkämpfe mitgemacht, die in der letzten Runde entschieden wurden. Als Coach erlebt er mit den "Veilchen" zweimal ein Happy End. "1991 haben wir in der Südstadt gegen Admira mit 2:2 einen Punkt gemacht und wurden ebenso Meister wie 1992, damals haben wir im Praterstadion gegen die Salzburger 2:1 gewonnen", erinnerte sich "Schneckerl".
1991 hatte die Austria am Ende mit 36 Punkten einen Zähler mehr als der FC Tirol, dem in der letzten Runde in Salzburg ein 2:1 nichts mehr half. Ein Jahr später war es noch spannender, da entschied bei gleichen Punkten (33) die bessere Tordifferenz für die Austria (plus 37) vor Salzburg (25) und dem FC Tirol (20). Die Innsbrucker schlugen daheim Rapid 1:0, und die Austria verteidigte vor 40.000 Zuschauern durch Treffer von Andreas Ogris und Anton Pfeffer bei einem Gegentor von Hermann Stadler den Titel im direkten Duell mit den Salzburgern erfolgreich.
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