Titelchancen im Frühjahr verspielt

Boskovic und Jelavic gelten als Wechselkandidaten.
Den Meistertitel hat Rekordmeister Rapid Wien am Donnerstag verpasst, dennoch sind die Hütteldorfer mit dem vergangenen Jahr weitgehend zufrieden.

"Wir haben 73 Punkte erreicht und eine gute Saison gespielt", meinte Trainer Peter Pacult nach dem abschließenden 3:1-Erfolg beim SV Mattersburg. "Es gab keine Enttäuschung in der Kabine, denn die Titelchancen waren sowieso minimal."

Salzburg verteidigte mit einem 2:0-Sieg in Graz die Meisterwürden, auch die Austria gab sich keine Blöße und besiegte die SV Ried daheim ebenfalls 2:0.

Durchhänger zum Frühjahrsstart
Damit blieb den Hütteldorfern, die nur im Falle des Stolperns beider Konkurrenten eine Chance auf den Meistertitel gehabt hätten, in der Abschlusstabelle der dritte Rang.

Eine bessere Platzierung hatte Rapid wohl zu Beginn des Frühjahrs verspielt. Aus den ersten vier Runden nach der Winterpause holten die Wiener nur zwei Punkte.

Europacup-Auftritte als Highlight
"In diesen Spielen haben wir unsere Chancen auf den Titel vergeben", sagte Sportdirektor Alfred Hörtnagl. "Die 73 Punkte sind aber eine Bestätigung der Arbeit der vergangenen Jahre. Trotz allem war die Saison erfolgreich, vor allem mit den internationalen Erfolgen."

Höhepunkt waren in der letzten Qualifikationsrunde der Europa League der Erfolg über Aston Villa (1:0 zu Hause, 1:2 auswärts) und der 3:0-Heimsieg gegen den Hamburger SV in der Gruppenphase.

Publikumsmagnet Nummer eins
Ebenso wurde bei Rapid, auch heuer wieder der Publikumsmagnet Nummer eins, mit Genugtuung registriert, dass das Team 80 Tore erzielte und damit über die beste Offensive der Liga verfügte. "Unser Spiel ist immer nach vorne ausgerichtet. Es kommt nicht von irgendwoher, wenn du dreimal hintereinander die meisten Tore schießt", sagte Pacult.

Hofmann als Goalgetter der Liga
Ein Rapidler durfte sich trotz verpassten Meistertitels über eine Auszeichnung freuen. Kapitän Steffen Hofmann erzielte 20 Saisontore und wurde erstmals Torschützenkönig der heimischen Bundesliga.

"Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn wir am Platz stehen und feiern könnten. Wir sind enttäuscht, mit 73 Punkten können wir jedoch zufrieden sein. Der Torschützentitel ist eine schöne Sache", meinte der Spielmacher. "20 Tore sind eine ganze Menge, das ist schon sehr gut. Normalerweise schieße ich so zwischen zehn und zwölf."

Team soll nicht umgebaut werden
Die Mannschaft dürfte weitgehend unverändert bleiben. In den vergangenen Monaten wurden zahlreiche Verträge bereits verlängert - darunter die von Hofmann, Pacult und den beiden Torhütern Raimund Hedl und Helge Payer.

Offen ist aber noch die Zukunft von Mittelfeldspieler Branko Boskovic. Auch Flügel Veli Kavlak und der in der vergangenen Saison mit 18 Toren sehr erfolgreiche kroatische Stürmer Nikica Jelavic gelten als Wechselkandidaten. "Mit Branko muss man noch reden", sagte Hörtnagl. Zudem werde man in der Zukunft weiter auf junge Spieler aus dem Amateurteam bauen.

Kurze Sommerpause zum Entspannen
Viel Zeit haben die Rapidler nicht, sich nach der langen Saison auszuruhen. Bereits vier Tage nach dem WM-Finale steht am 15. Juli das Hinspiel in der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation an.

"Schauen wir, was nächstes Jahr möglich ist", meinte Hofmann. "Jetzt freuen wir uns einmal auf die Sommerpause. Wir müssen erst sehen, wie die Mannschaft im nächsten Jahr ausschaut. Wichtig ist, dass wir international spielen."

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