"Elefanten" nehmen zweiten WM-Anlauf

Die Ivorer gelten als stärkste Afrikaner.
Bei ihrer zweiten WM-Endrunde wollen die "Elefanten" des Nationalteams der Elfenbeinküste mehr. Nach dem unglücklichen Vorrunden-Out in Deutschland 2006 hat sich das in internationalen Topligen engagierte Starensemble für Südafrika einiges vorgenommen.

Trotz des Schocks um die Verletzung von Chelsea-Stürmer Didier Drogba, der nach seiner Ellbogenoperation noch um die WM-Teilnahme kämpft, darf man von den Ivorern einiges erwarten.

Aus Erfahrung 2006 gelernt?
In Deutschland war die Elfenbeinküste mit knappen 1:2-Niederlagen an Argentinien und den Niederlanden gescheitert, einzig im letzten Gruppenspiel gegen Serbien-Montenegro gelang ein Sieg (3:2).

"Ich denke, dass es uns nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrung möglich sein sollte, 2010 viel besser abzuschneiden", hatte Drogba noch vor seinem am Wochenende erlittenen Ellbogenbruch gemeint. "Möglicherweise schaffen wir es bis ins Viertelfinale oder sogar ins Halbfinale. Das könnten wir durchaus erreichen."

Großes Potenzial
Allgemein gilt die Elfenbeinküste als jenes afrikanische Land, dem bei der Endrunde im Süden des Kontinents das beste Ergebnis zugetraut wird. Fast der gesamte Teamkader ist bei namhaften europäischen Vereinen engagiert.

Mit Drogba und dessen jüngerem Chelsea-Sturmpartner Salomon Kalou bildet Yaya Toure vom FC Barcelona das Rückgrat der Mannschaft. Neben dem zentralen Mittelfeldspieler sorgt Didier Zokora vom FC Sevilla für Akzente.

Die Defensive gilt mit Emmanuel Eboue von Arsenal und Kolo Toure von Manchester City als eine der besten Abwehrreihen, die ein afrikanisches Team je hatte.

Erfahrung auf der Trainerbank
Auch der Trainer ist ein absoluter Spitzenmann seines Fachs. Erst im März übernahm Sven-Göran Eriksson das Amt des Teamchefs. Der Schwede folgte Vahid Halilhodzic nach, der nach dem Viertelfinal-Out beim Afrikacup, der einzigen Niederlage in 24 Spielen unter dem Bosnier, seiner Funktion enthoben worden war.

Eriksson war bereits Teamchef Englands und Mexikos, auf Vereinsebene betreute er unter anderem Manchester City und AS Roma. Mit insgesamt 21 Titeln zählt er zu den erfolgreichsten Trainern aller Zeiten und ist auch im Umgang mit Starspielern erfahren.

"Wir sind in einer schweren Gruppe mit Brasilien, Portugal und Nordkorea, aber ich denke, dass die Elfenbeinküste mit all ihren Talenten da durchkommen kann", sagt der 62-Jährige. Vor Drogbas Verletzung stand einer erfolgreichen WM also nichts im Wege, nun muss Eriksson um seinen Star bangen.

Steckbrief Elfenbeinküste

  • Größe: 322.462 km2 (Weltrang 67)
  • Einwohner: 19,3 Mio. (Weltrang 57)
  • Hauptstadt: Yamoussoukro
  • Regierungssitz: Abidjan
  • Staatsform: Präsidialrepublik
  • Amtssprache: Französisch
  • BIP (Dollar pro Kopf): 920
  • Verband: Federation Ivoirienne de Football (FIF), gegründet 1960
  • FIFA-Beitritt: 1961
  • Dressen: Orange-Weiß

WM-Teilnahmen: 2 (2006, 2010)

Größte Erfolge:

  • Afrikameister 1992
  • Vizeafrikameister 2006

FIFA-Weltrangliste: 27

Teamchef: Sven-Göran Eriksson (SWE/seit 2010)

Weg zur WM: Sieger der Gruppe E der Afrika-Qualifikation

Bekannteste Spieler: Didier Drogba (Chelsea), Yaya Toure (Barcelona), Salomon Kalou (Chelsea)

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