Seine auf YouTube dokumentierte Würge-Attacke gegen Daniel Köllerer wiederum sorgte für dicke Luft im österreichischen Tennis.
Im ORF.at-Interview nahm Koubek am Freitag zu den Vorfällen Stellung und erklärte, warum er sich bei Köllerer sicher nicht entschuldigen wird, dieser sogar noch Glück hatte.
ORF.at: Herr Koubek, wie beurteilen Sie ihr Blackout am Tag danach?
Stefan Koubek: Im Endeffekt ist es natürlich so, dass Aktionen wie diese nicht auf den Tennisplatz gehören und nicht richtig sind. Andererseits muss und darf ich mir nicht alles gefallen lassen. Dafür wie er mich beschimpft hat, ist er noch glimpflich davongekommen.
ORF.at: Köllerer jedoch bestreitet, Sie "Wichser" genannt zu haben.
Koubek: Das darf sich jeder selbst zusammendichten. Er sagte schon einige Sachen in seinem Leben, und nicht alle davon waren korrekt. Außerdem passierte es vor der Tribüne, da saßen Leute, und alle haben es gehört und können es bezeugen. Man kann einem Menschen glauben, oder einer ganzen Traube von Menschen. Mehr brauche ich dazu nicht sagen.
ORF.at: Bedauern Sie den Vorfall?
Koubek: Es tut mir extrem leid gegenüber dem Sponsor und dem Publikum, das Tennis sehen wollte. Mehr aber auch schon nicht. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Menschen angegriffen. Und niemand darf glauben, dass dieser Eklat nach einer langen Diskussion mit Köllerer grundlos passierte.
ORF.at: Ihrer Vorbildwirkung als Spitzensportler in der Öffentlichkeit sind Sie damit allerdings nicht gerecht geworden.
Koubek: Dieser Vorwurf ist absolut gerechtfertigt. Das hätte mir nicht passieren dürfen. Gewalt hat im Sport nichts verloren. Leider hat mich mein Stolz gepackt, nachdem ich erfolglos versuchte, ihm zu erklären, dass ich kein "Wichser" bin und sich das nicht gehört. Ich habe in dieser Situation so reagiert wie viele Männer reagieren würden. Dabei ließ ich noch Milde walten. Ich stehe dazu.
ORF.at: Werden Sie sich bei Köllerer entschuldigen?
Koubek: Wieso? Ich entschuldige mich nur bei meinem Team, beim Sponsor und bei den Zuschauern, bei den Leuten, für die ich meiner Vorbildfunktion nicht gerecht worden bin. Herr Köllerer ist der letzte Mensch, bei dem ich mich entschuldigen müsste. Bei einem, der lügt, nicht wie ein Mann dazu steht und sich nun gar als der Arme, als das Opfer darstellt? Sicher nicht.
ORF.at: Auf dem Tennisplatz werden Sie ihm noch öfter begegnen. Die Frage ist, wie?
Koubek: So wie immer eben. Schon in den vergangenen Jahren habe ich so gut wie kein Wort mit ihm geredet. Und daran wird sich gerade jetzt nichts ändern. Das war's.
Das Gespräch führte Michael Fruhmann, ORF.at
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