Der polnische Nationalspieler wird aufgrund einer schweren Verletzung, die er sich bei einem Testländerspiel gegen Kroatien am Freitag vergangener Woche zugezogen hatte, auf dem linken Auge blind bleiben.
Kampf um die Karriere
"Wir müssen die weiteren Genesungsschritte abwarten", sagte der behandelnde Augenarzt in Heidelberg, Thomas Katlun. "Die jüngsten Untersuchungen allerdings ergaben, dass die Sehkraft auf dem verletzten linken Auge leider nicht zurückkommen wird."
Bielecki will trotz des schweren Rückschlags alles tun, um seine Karriere fortsetzen zu können. "Natürlich war das ein großer Schock. Da hatte ich elf Jahre gar keine Verletzung und nun das", sagte der Rückraumspieler. Der 28-Jährige will die Herausforderung annehmen: "Ich weiß, ich habe eine Chance, die will ich auch ergreifen."
Rehabilitation startet am Montag
Bielecki hatte sich gegen Kroatien bei einer unglücklichen Abwehraktion seines Gegenspieler Josip Valcic, der in der kommenden Saison mit ÖHB-Kapitän Viktor Szilagyi beim Europacup-Sieger Gummersbach spielen wird, am Augenlid und am Augapfel verletzt.
Der wurfgewaltige 2,02-Meter-Hüne war noch in der Nacht nach dem Spiel operiert worden, ein zweiter Eingriff erfolgte in dieser Woche in einer Spezialklinik in Tübingen, aus der er nun entlassen wurde. Bereits am Montag wird Bielecki mit der Rehabilitation beginnen.
Volle Unterstützung vom Club
"Wir werden Karol mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln helfen", betonte Löwen-Manager Thorsten Storm. "Er steht vor seiner größten Aufgabe und es wird kein leichter Weg zurück aufs Handball-Spielfeld. Aber ich weiß, dass Karol kämpfen wird."
Bei den Mannheimern hatte der polnischen WM-Zweite von 2007 und WM-Dritte von 2009 seinen Vertrag kürzlich bis 2015 verlängert. Vereinssprecherin Ute Krebs sagte: "Wir machen uns keine Gedanken über einen Ersatz. Für uns ist der Mensch Karol Bielecki wichtig, seine Gesundheit steht ganz oben."
Augenverletzungen selten, aber schlimm
Augenverletzungen kommen im Handball eher selten vor, obwohl die Sportart körperlich immer härter geworden ist. Häufig sind sie aber besonders schwer. So musste der frühere isländische Nationalspieler Jason Olafsson seine Karriere Ende 1998 beenden, nachdem er auf dem linken Auge erblindet war.
Olafssons Sehnerv bei einem unabsichtlichen Ellbogencheck irreparabel beschädigt worden. Der kroatische Nationalspieler Petar Metlicic war nach einer schweren Verletzung im EM-Halbfinale 2004 gegen Gastgeber Slowenien mehrere Monate ausgefallen. Danach konnte er seine Karriere aber fortsetzen.
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