Vorarlberger nach hartem Kampf out

Fischer trauerte seinen vergebenen Chancen nach: "Ich bin schon sehr enttäuscht."
Nach drei Siegen in der Qualifikation und einem im Hauptbewerb war für Martin Fischer am Donnerstag in Wimbledon nach hartem Kampf Endstation.

Der 23-jährige Vorarlberger unterlag in der zweiten Runde dem als Nummer 25 gesetzten Brasilianer Thomaz Bellucci nach 3:24 Stunden mit 7:6 (13/11) 6:7 (4/7) 6:7 (1/7) 2:6.

Damit ist Jürgen Melzer, die Nummer 16 der Setzliste, Österreichs einziger verbliebener Vertreter bei dem Traditionsturnier im Einzel. Der 29-jährige Niederösterreicher trifft in der dritten Runde auf den als Nummer 22 gesetzten Spanier Feliciano Lopez.

Zu viele Chancen vergeben
Fischer war dem in der Weltrangliste klar vor ihm klassierten 22-jährigen Gegner über weite Strecken ebenbürtig, verpasste aber zu viele Möglichkeiten. So nutzte er nur drei seiner 13 Breakchancen, Belluci verwertete hingegen fünf von sieben.

Nach im Tiebreak gewonnenem ersten Satz führte Österreichs Nummer vier im zweiten Durchgang 5:3, gab dann aber die Führung aus der Hand und verlor in der Folge zwei Tiebreaks.

"Bei einer 2:0-Satzführung hätte es natürlich anders ausgesehen. Die Partie habe ich verloren, weil ich die Chancen, die sich im zweiten und dritten Satz geboten hatten, nicht nützen konnte", erklärte Fischer.

Bellucci war effizienter
In den entscheidenden Phasen schien dem Vorarlberger noch etwas die Erfahrung zu fehlen. Der Brasilianer war der effizientere Spieler.

"Es wäre ganz wichtig gewesen, bei den Breakbällen besser aufzuschlagen. Leider ist mir das nicht gelungen. Ich schaffte es nicht, mich in diesen Momenten mit ein, zwei guten Aufschlägen zu retten. Das wäre auch von der mentalen Komponente wichtig gewesen", betonte Fischer.

Den vergebenen Chancen trauerte er dann auch nach. "Ich bin schon sehr enttäuscht. Ich ging in die Partie und wusste, dass ich eine Chance habe, sie zu gewinnen. Und weil ich nun auch viele Möglichkeiten verpasst habe, ist die Enttäuschung schon sehr groß", sagte der Vorarlberger.

"Wimbledon war etwas ganz Positives"
Trotzdem darf Fischer, der erstmals eine Runde in einem Major-Turnier überstand, auf ein gelungenes Turnier zurückblicken.

"Die Reise nach Wimbledon war etwas ganz Positives. Etwas, das mir für die Zukunft Kraft und Mut gibt. In der ersten Enttäuschung ist es schwierig, das Positive zu sehen. Aber das wird morgen schon anders sein", bekräftigte der 23-Jährige, der vor einem Monat in Paris sein Grand-Slam-Debüt gegeben hatte.

Nun geht es für Fischer auf Sand weiter, er wird versuchen, das gewonnene Selbstvertrauen bei Challenger-Turnieren in Erfolge umzumünzen. Langfristig will sich der Rechtshänger Richtung Top 100 orientieren.

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