Der absichtliche Bodycheck des damaligen Trainers von Hypo Niederösterreich in der Champions-League-Partie gegen Metz-Spielerin Svetlana Ognjenovic war eine im Handball bis dato beispiellose Unsportlichkeit.
Prokop machte in den Schlusssekunden beim Stand von 27:27 einen Tempogegenstoß von Metz zunichte, in dem er einen schnellen Schritt aufs Feld machte und mit Ognjenovic zusammenprallte.
Verspätete Reue
"Bevor ich das Spiel verliere, muss ich die Rote Karte riskieren. Taktisch war es völlig richtig, und es war ja auch keine Verletzungsgefahr", hatte Prokop unmittelbar nach dem Spiel zur unfairen Aktion gesagt.
Einige Tage später zeigte er Reue und legte sein Amt als Hypo-Trainer zurück. "Möglicherweise lässt sich diese Reaktion psychologisch begründen. Mir selbst fehlt aus distanzierter Sicht jede Nachvollziehbarkeit", ließ der Manager des ÖHB-Serienmeisters in einer Pressemitteilung wissen.
Darin hieß es u. a., dass er die "unentschuldbare Fehlreaktion" in keiner Weise schönfärben, sondern versuchen wolle, die Vorfälle aus seiner Sicht darzustellen und eine Erklärung zu finden, wie es dazu überhaupt kommen konnte.
Sperre nachträglich reduziert
Prokop wurde im November vom Europäischen Handballverband (EHF) für sein Vergehen zunächst für drei Jahre gesperrt, zu einer Geldstrafe von 45.000 Euro verurteilt und lebenslang aller EHF-Funktionen enthoben. Auch Hypo wurde eine Geldbuße auferlegt und der mit dem Remis gegen Metz geholte Punkt abgezogen.
Im Jänner wurden die Strafen dann allerdings nach einer Berufung drastisch reduziert. Die Sperre Prokops wurde auf ein Jahr verkürzt, seine EHF-Suspendierung zurückgenommen und die Geldbuße gegen den 69-Jährigen auf 10.000 Euro vermindert.
Link: