Transfer kurz vor Abschluss

Jong wurde als Südkoreaner in Japan geboren.
Sein Versprechen, bei der WM in Südafrika pro Spiel ein Tor für Nordkorea zu erzielen, hat Jong Tae Se weit verfehlt. Nach drei Niederlagen und einer Tordifferenz von 1:12 war das Turnier für das Team des 26-jährigen Stürmers bereits nach der Gruppenphase gelaufen.

Trotzdem darf sich Jong nun berechtigte Hoffnungen auf einen Wechsel nach Europa machen. Laut übereinstimmenden Medienberichten steht der Sohn südkoreanischer Eltern kurz vor einer Einigung mit dem deutschen Bundesliga-Absteiger VfL Bochum.

Der in Nordkorea als "Wayne Rooney des Volkes" gefeierte Angreifer soll bereits am Donnerstag eine sportärztliche Untersuchung absolvieren und noch diese Woche als Neuzugang beim Ex-Club von ÖFB-Teamspieler Christian Fuchs präsentiert werden.

Freiwillig für Nordkorea
Bei der WM in Südafrika waren alle Hoffnungen auf Jong gelegen, der in Japan das Licht der Welt erblickte, jedoch auf Bestreben seiner Mutter eine Schule und eine Universität besuchte, die Nordkorea nahestanden.

Im Lauf der Zeit identifizierte sich der Stürmer, der aktuell noch beim japanischen Club Kawasaki Frontale spielt, immer mehr mit Nordkorea. Den endgültigen Ausschlag zum Nationalitätenwechsel soll eine Niederlage der Nordkoreaner gegen Japan in einem Qualifikationsspiel für die WM 2006 gegeben haben.

Beweglich und aggressiv
Mittlerweile müssen sich der japanische und der südkoreanische Verband harsche Kritik gefallen lassen, sich nicht genug um Jong bemüht zu haben. Seinen Spitznamen "Wayne Rooney des Volkes" hatte er für seine Beweglichkeit und Aggressivität erhalten, derzeit gilt Jong als einer der besten Spieler Asiens.

Vergleiche mit dem englischen Star lehnt der 26-Jährige jedoch ab. "Ich bin glücklich, so genannt zu werden, doch mein Stil ähnelt eher dem von Didier Drogba."

"Image des Landes ändern"
Dass sein Heimatland einen zweifelhaften Ruf genießt, versucht Jong zu ändern. "Sport und Politik sind zwei verschiedene Sachen. Niemand weiß etwas über Nordkorea, und ich will das Image dieses Landes ändern."

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