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©Bild: ORF.at/Patrick Wally |
"Ich wollte mich mit dem Tor auch für die Unterstützung der Fans revanchieren", sagte Vastic bescheiden zu den Journalisten bei den Interviews nach dem Spiel, während draußen die Fans laut aufschreien, als sie Vastic im Stadioninneren erblicken.
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©Bild: ORF.at/Patrick Wally |
"Er haut den Ball nicht einfach blind rein, sondern tippt ihn mit der Fußspitze rein. Da sieht man einfach seine Qualität", lobte Teamchefassistent Andreas Herzog den LASK-Regisseur, mit dem er zwischen 1996 und 2002 gemeinsam in der ÖFB-Auswahl gespielt hatte. "Man weiß ja ganz genau, was der 'Ivo' kann, und er hat es heute auch wieder bewiesen."
Auch Mittelfeldspieler Jürgen Säumel fand Worte höchsten Lobes für seinen 15 Jahre älteren Kollegen: "Es war ein tolles Spiel von ihm, er wollte zeigen, was er noch kann. Es ist aber auch im Training ein Genuss, ihm zuzuschauen."
Vastic in der Startelf?
Im Spiel selbst ging mit der Einwechslung des LASK-Regisseurs in der 58. Minute ein Ruck durch die Mannschaft. Vielleicht profitierten Vastic und das Team aber auch von den müde werdenden Maltesern. Jedenfalls bietet sich die Variante an, mit einer hängenden Spitze Vastic von Beginn an zu spielen.
Teamchef Josef Hickersberger ist aber skeptisch: "Diese Überlegung habe ich noch nicht gehabt. Ich habe seine Rolle mit ihm klar abgesprochen. Er ist ein Spieler, der eine Partie von der Ersatzbank kommend entscheidend beeinflussen kann, er kann den Umschwung bringen. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass er nicht dreimal hintereinander 90 Minuten spielen kann."
"Trainer entscheidet"
Auch gegenüber ORF.at gab sich der ewig junge Altstar über eine Rolle in der Stammelf zurückhaltend: "Ein Einsatz von Beginn steht wohl nicht zur Debatte. Selbst wenn es ein Thema sein sollte, muss das der Teamchef bestimmen, und er wird die richtige Entscheidung treffen."
Die Mannschaft ist wichtig
Viel wichtiger war Vastic der Sieg, die fünf Tore gegen Malta und dass die EM-Euphorie sich vom Publikum auf das Team übertragen hat. Er selbst wirkt unbekümmert und entspannt. "Aber die richtige Spannung wird vor der EM schon noch kommen, die brauchen wir auch", meinte Vastic.
Dass gerade er im Zentrum der Beifallsbekundungen stand, sei natürlich auffällig gewesen: "Ich kann mir schon vorstellen, dass es für die anderen nicht ganz angenehm ist, aber ich glaube, heute ist die ganze Mannschaft angefeuert worden."
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©Bild: ORF.at/Patrick Wally |
Die Begeisterung für den Austro-Kroaten schlägt hohe Wellen. Von Beginn an wurden "Ivo, Ivo"-Sprechchöre angestimmt, dieser bedankte sich brav bei seinen Fans, die ihn in Graz offensichtlich mehr lieben denn je.
Vergessen scheinen jene negativen Stimmen zu sein, die Vastic zu Beginn seiner Teamkarriere 1996 als gebürtigem Kroaten noch Skepsis entgegenbrachten. Auch seine Leistungsbereitschaft für Rot-Weiß-Rot wurde in der Anfangsphase oft infrage gestellt.
Von Estland bis Japan
Dann erzielte er in seinem fünften Spiel in der WM-Qualifikation 1998 beim 2:0 gegen Estland im Happel-Stadion mit letztem Einsatz sein erstes Teamtor, und die Kritiker wurden leiser.
Auch sein Teamabschied im August 2005 stieß nicht überall auf Verständnis. Durch sein Engagement beim japanischen Club Nagoya Grampus Eight wollte sich Vastic die großen Reisestrapazen zu den Länderspielen nicht mehr antun. Unmut schlug ihm entgegen. Jetzt ist "Ivo" wieder da und die Kritiker weit weg.
Martin Wagner, ORF.at
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