EM mit "positiver" Dopingbilanz

Alle bei der EM genommenen Dopingproben sind negativ ausgefallen. Das bestätigte Günter Gmeiner, Leiter des WADA-Labors in Seibersdorf, das zusammen mit dem Labor in Lausanne alle Tests vor und während der Endrunde in Österreich und der Schweiz ausgewertet hat, bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien. Sämtliche Ergebnisse - bis auf jene Proben vom Finalspiel am Sonntag - sind ausgewertet.

In Seibersdorf waren in der Turniervorbereitung 160 Proben (je zehn Spieler aus den 16 Teilnehmerteams) getestet worden, im Verlauf des EM-Turniers analysierte das Partnerlabor in Lausanne 124 Tests (je zwei Spieler pro Match und Mannschaft).

"Besonderheit war hohe Kontrolldichte"
"Natürlich stellt ein sportliches Großereignis wie die Fußball-EM eine Herausforderung dar. Als WADA-Labor sind wir es aber gewohnt, große Mengen an Dopingproben verlässlich zu analysieren", sagte Gmeiner, der die Kollegen in Lausanne während der Turnierphase unterstützt hatte.

Das Labor der Austrian Research Centers in Seibersdorf ist eine von 33 Einrichtungen weltweit, die über eine Akkreditierung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verfügen. "Die Besonderheit bei der EM war die hohe Kontrolldichte", so Gmeiner. Vor und während der Euro wurden fast 300 der 368 gemeldeten Spieler überprüft.

"Fingerzeig für den Sport weltweit"
"Mit den engmaschigen Testdurchläufen bei der EM hat die UEFA ein Vorreiterrolle im Anti-Doping-Kampf eingenommen", lobte Andreas Schwab, der am Dienstag seinen offiziell ersten Arbeitstag als Geschäftsführer der neu installierten Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) hatte. "Ich freue mich, dass alle Dopinganalysen negativ verlaufen sind, das ist ein Fingerzeig für den Sport weltweit", so Schwab weiter.

Erstmals wurden im Auftrag der UEFA bei der EM Harn- und Blutproben simultan genommen und nach den WADA-Standards überprüft. Die Blutproben ermöglichten es, auf im Harn nicht nachzuweisende Substanzen wie Wachstumshormone und künstliche Sauerstoffträger sowie verbotene Bluttransfusionen zu testen. Alle Proben wurden auch auf EPO untersucht, normalerweise wird nach dem Blutdopingmittel nur gezielt gefahndet.

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