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In vielen Sportarten daheim
Queen Elizabeth II. hat in der Nacht auf Samstag die XXX. Olympischen Sommerspiele in London persönlich eröffnet und war davor auch Teil der Show mit ihrem ersten Filmauftritt mit „James Bond“ Daniel Craig und dem inszenierten Fallschirmsprung über dem Olympiastadion.
Queen Expertin für Pferderennen
Selbst ist „Lilibeth“ von Kindesbeinen an - wie schon ihre Mutter - Reiterin und Expertin für Pferderennen. Sie besitzt und züchtet seit Jahrzehnten Rassepferde. Beim Rennen in Ascot, wo ihre Pferde schon Preise abgeräumt haben, ist sie Stammgast. Ansonsten wandert die 86-Jährige, spaziert mit ihren Labradors und tanzt schottische Tänze.
Ihr Mann Prinz Philip war passionierter Segler und Cricket-Spieler. Auch der 91-Jährige ist Pferdenarr und vertrat Großbritannien im Vierspänner-Fahren bei Welt- und Europameisterschaften. Allerdings verletzte er sich oft bei Reitsportunfällen. Deswegen musste er auch mit dem Polo aufhören. Zuletzt gingen ihm 2010 die Pferde durch, seine Kutsche krachte gegen einen Baum, er zog sich eine Knöchelblessur zu.
Anne und Zara wie echte Profis
Prinzessin Anne wiederum war eine der erfolgreichsten Military-Reiterinnen des Landes und gewann 1971 den EM-Titel. Die BBC kürte sie damals gar zur Sportlerin des Jahres. Pech hatte sie 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal, als sie mit Goodwill, einem Pferd der Queen, nach einem Sturz nur 24. wurde. Sie sitzt im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und ist Mitglied des Organisationskomitees bei den Spielen in London. „Anne interessiert sich für niemanden, der kein Heu frisst und furzt“, formulierte einmal ihr Vater Prinz Philip ziemlich derb.

Ihre Tochter Zara Phillips trat in die Fußstapfen der Eltern: Annes Ex-Mann Mark Phillips hatte 1972 in München Military-Gold im Team gewonnen. Die Lieblingsenkelin der Queen hatte zweimal olympisches Pech: Vor den Spielen 2004 (Athen) und 2008 (Peking) verletzte sich ihr damaliges Pferd Toytown jeweils. „Geil“ nannte die 31-Jährige unschicklich ihre Last-Minute-Nominierung für das britische Vielseitigkeitsteam. Sie ist mit Englands Rugby-Teamspieler Mike Tindall verheiratet.

Ewiger Thronfolger mit vielen Begabungen
Prinz Charles sieht man jüngst auf Fotos meist als wandernden Naturfreak. Dabei war er früher eine wahre Sportskanone. Er nahm als Jockey an Pferderennen teil, tauchte und segelte. Wie sein Bruder Andrew hat er bei der Royal Air Force eine Fallschirmspringerlizenz gemacht. Bis 2005 spielte er Charity-Polo mit beachtlichem Handicap, auch wenn er immer wieder mit spektakulären Stürzen in den Schlagzeilen der Klatschzeitungen landete. Nach 40 Jahren als Aktiver trat er schließlich von dem Sport zurück. Auch auf Skiern macht er eine gute Figur - traditionell mit seinen Söhnen in Klosters in der Schweiz.
Seine Frau Camilla liebt das Reiten ebenso. Ansonsten spaziert sie eher durch die schottische Natur und macht Gartenarbeit mit Charles.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Partymarathons sind nicht die einzigen Konditionsübungen von Prinz Harry. Der Draufgänger fährt gerne Ski und spielt mit Vorliebe Rugby und Polo. Den Poloschläger schwang er für die Armee in Sandhurst und stets für gute Zwecke mit seinem Bruder William.
Auch Prinz William ist ziemlich sportlich. Zum Beispiel war er an seiner Schule Kapitän seines Rugby- und Basketball-Teams, er ist ein Topschwimmer, passabler Fußball- und Basketballspieler, gut im Tontaubenschießen und absolvierte für seine Schule Geländeläufe. Seit dem Jahr 2006 ist William Nachfolger seines ebenfalls supersportlichen Onkels Andrew als Ehrenpräsident des englischen Fußballverbandes (FA).
Seine Frau Kate ist der Homepage der Royals nach eine „eifrige Sportsfrau“. Für ihre Schule spielte sie Tennis, Hockey und das basketballähnliche Netball. Außerdem war sie eine gute Hochspringerin. Als Kunstgeschichtsstudentin in St. Andrews, wo sie William kennenlernte, spielte sie im Uniteam Hockey. Die 30-Jährige trainierte auch schon im Olympiapark mit den britischen Hockeyspielern. Einziger „Pferdefuß“ in einem Königshaus voller Pferdenarren: Herzogin Kate hat eine Pferdehaarallergie.

Blaublütige Daumendrücker
William, Kate und Harry haben unterdessen ihre Terminpläne für die Spiele veröffentlicht - und lassen dabei persönliche Präferenzen erkennen. So hat der 27-jährige Harry einen Platz in der ersten Reihe beim Beachvolleyball-Finale der Frauen ergattert. Herzogin Kate zeigt sich erneut als großer Hockey-Fan, Prinz William als sehr dem Fußball zugetan. Alle drei haben zudem den Reitsport auf ihrer Liste und feuerten Cousine Zara an.
William, Kate und Harry sind Botschafter für die Spiele und werden sich in den kommenden Wochen jeden Tag einen Wettkampf ansehen. Sie wollen „das britische Team so viel unterstützen wie möglich“, erklärte ein Palastsprecher. Kate und William werden sich zusammen unter anderem auch beim Tennis in Wimbledon zeigen. Einige Termine in der zweiten Woche sowie die Schlusszeremonie kann William, der Zweite in der britischen Thronfolge, allerdings nicht mehr wahrnehmen. Er muss zurück zur Arbeit als Rettungshubschrauberpilot auf einer Luftwaffenbasis in Wales.
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Publiziert am 30.07.2012