Luc Alphand erstmals Dakar-Sieger
Übersicht

Die Rallye Dakar ist erstmals ohne ein sportliches Finale beendet worden. Angesichts der zwei tödlich verunglückten jungen Zuschauer am Freitag und Samstag verzichtete die Organisation auf eine Zeitwertung der letzten Etappe.

"Ich bin über die tragischen Ereignisse in den letzten Tagen sehr traurig. Aus Respekt vor den Toten und deren Familien haben wir entschieden, die letzte Etappe ohne Zeitwertung durchzuführen", sagte der Sportdirektor Etienne Lavigne.

"Die senegalesischen Behörden haben uns aber gebeten, auf den Zieleinlauf und die Siegerehrung nicht zu verzichten, weil das ein nationales Ereignis in Senegal ist."

Premiere mit Trauerflor

Für den Franzosen Luc Alphand (Mitsubishi) und den Spanier Marc Coma (KTM) wurden ihre ersten Dakar-Erfolge damit zu "Siegen mit Trauerflor".

Der frühere Skistar Alphand gewann mit einem Vorsprung von 17:53 Minuten auf den Südafrikaner Giniel de Villiers im VW. Rang drei mit einem Rückstand von 1:50:38 Stunden sicherte sich der Spanier Joan-Nani Roma in einem weiteren Mitsubishi. Für den japanischen Automobilhersteller war es der elfte Dakar-Erfolg und der sechste Sieg in Folge.

In der Motorradwertung gewann erstmals Coma, der für den österreichischen Motorradhersteller KTM den sechsten Erfolg erreichte. Er verwies seinen französischen Markenollegen und Vorjahressieger Cyril Despres um 1:13:29 Stunden auf den zweiten Platz.

Drei Todesopfer

Drei Menschen verunglückten in der letzten Dakar-Woche tödlich. Am Montag starb der australische Motorradpilot Andy Caldecott nach einem Sturz an einem Halswirbelbruch.

Am Freitag wurde ein zehnjähriger Bub beim Überqueren der Straße vom Auto des Letten Maris Saukans erfasst und tödlich verletzt. Am Samstag kam ein Zwölfjähriger nach einem Unfall mit einem Service-Fahrzeug zu Tode.

Die Zahl der Dakar-Todesopfer erhöhte sich auf 48. Vor genau 20 Jahren starben bei einem Hubschrauber-Absturz der Franzose Thierry Sabine, Erfinder der Rallye Dakar, und vier weitere Personen.

Später Ausfall von Sperrer

Der Österreicher Raphael Sperrer musste Samstagfrüh aufgeben, nachdem ein Schaden an seinem Renault nicht repariert werden konnte.

Am Vortag war der Wagen von Sperrer und seinem norwegischen Kopiloten Ola Floene auf der 13. Etappe noch aus der Speziale geschleppt und ins Service gebracht worden, doch dort musste man in der Nacht feststellen, dass in einem Zylinder der Kolben bis in den Motorblock gefahren war und diesen schwer beschädigt hatte.

Dakar-Debütant Sperrer war am Donnerstag noch als Tages-13. inmitten der Werksteams gelandet. Zum Zeitpunkt des Ausfalls lagen Sperrer/Floene auf Rang 41.

28. Rallye Dakar

Endstand Autos:

1.Alphand / Picard (FRA)Mitsubishi53:47:32
2.De Villiers / Thörner (RSA/SWE)VW+ 17:53
3.Roma / Magne (ESP/FRA)Mitsubishi1:50:38
4.Peterhansel / Cottret (FRA)Mitsubishi3:20:24
5.Miller / Von Zitzewitz (USA/GER)VW3:23:25
6.Schlesser / Borsotto (MON/FRA)Ford4:09:23
7.Sousa / Lurquin (POR/BEL)Nissan5:40:11
8.Saby / Perin (FRA)VW8:14:45
9.Cicherit / Baumel (FRA)BMW8:25:13
10.Magnaldi / Debron (FRA)Ford8:25:57

Endstand Motorräder:

1.Marc ComaESPKTM55:27:17
2.Cyril DespresFRAKTM+ 1:13:29
3.Giovanni SalaITAKTM2:29:48
4.Chris BlaisUSAKTM2:36:18
5.Carlo de GavardoCHIKTM3:22:47
6.Pal Anders UllevalseterNORKTM3:54:52
7.Alain DuclosFRAKTM4:47:56
8.David CasteuFRAKTM6:16:21
9.Helder RodriguesPORYamaha6:54:41
10.Janis VintersLATKTM7:53:14

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