Sauerbreij gewinnt Parallel-RTL

Alle vier Österreicherinnen landeten in den Top Ten.
Marion Kreiner hat die dritte Snowboard-Olympiamedaille der Geschichte für Österreich gewonnen.

©Bild: APA/EPA/Andrew Gombert
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Die steirische Weltmeisterin siegte am Freitag auf dem Cypress Mountain bei Sturm und Regen im Parallel-Riesentorlauf (PGS) im Kampf um Platz drei und holte damit wie Gitti Köck 1998 in Nagano und Sigi Grabner 2006 in Turin Bronze.

Gold ging bei miserablem Wetter an die Niederländerin Nicolien Sauerbreij vor der Russin Jekaterina Iljuchina.

Jubel mischt sich mit Trauer
"Wahnsinn, ich bin sprachlos. Das ist ein Traum", jubelte Kreiner. "Eine Medaille wollte ich, das habe ich geschafft." Freilich weinte die 28-Jährige auch ein wenig der vergebenen Chance auf mehr nach: "Ich bin schon ein bisschen traurig, dass es 'nur' Bronze geworden ist."

©Bild: GEPA/Andreas Reichart
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Bei strömendem Regen zeigten die ÖSV-Damen zunächst in der Qualifikation ihre Klasse. Kreiner gewann diese souverän vor Sauerbreij und Landsfrau Doris Günther. Auch Claudia Riegler (Siebente) und Ina Meschik (Elfte) schafften problemlos den Aufstieg ins Achtelfinale.

ÖSV-Trio im Viertelfinale
Bereits da nass bis auf die Unterhose und trotz des zusätzlich aufkommenden Nebels setzten Kreiner und Co. ihren Lauf auf der schnell schlechter werdenden Piste vorerst fort.

Während mit Jekaterina Tudegeschewa auch die dritte der drei im Weltcup siegreichen Russinnen schnell ausschied - die anderen zwei waren wie die Schweizer Mitfavoritin Fränzi Mägert-Kohli schon der Qualifikation auf der Strecke geblieben -, kamen drei der vier ÖSV-Damen ins Viertelfinale.

Nur Günther schied gegen die Deutsche Selina Jörg unerwartet aus. Dabei war die Vizeweltmeisterin mit eineinhalb Sekunden Plus in den zweiten Lauf gegangen, verspielte mit einem Fehler im Mittelteil aber ihren ganzen Vorsprung und musste sich geschlagen geben.

Meschik mit Pech out
Im Viertelfinale erwischte es dann auch Riegler und Meschik, wobei vor allem das Aus der jungen Kärntnerin bitter war. Obwohl sie den ersten Heat gegen Jörg um 0,38 Sekunden verloren hatte und im zweiten auf der immer mehr brechenden Piste schon früh stürzte, verlor sie um nur acht Hundertstel.

Meschik, die für Olympia Heidi Neururer vorgezogen worden war, belegte nach den folgenden Platzierungsläufen letztlich Rang sechs. Riegler wurde nach zwei kuriosen Solofahrten (die Deutsche Amelie Kober trat nicht mehr an) inklusive zweier Stürze Siebente und Günther als Neunte klassiert.

Dramatisches Halbfinale
Kreiner hingegen war auch im Viertelfinale souverän und ließ der Deutschen Anke Karstens nicht den Funken einer Chance. Dort schied auch Topfavoritin Kober aus, was der Österreicherin ein Halbfinal-Duell mit Iljuchina einbrachte.

Ausgerechnet an der vierten und letzten Russin im Bewerb, die noch nicht einmal einen Weltcup-Podestplatz erobert hat, biss sich Kreiner dann die Zähne aus. Nach Lauf eins souverän 1,5 Sekunden vorne, musste die Grazerin im zweiten Heat auf einem der vielen Schläge des vor allem oben katastrophalen blauen Kurses zu Boden und verlor bei diesem Steher jedes Tempo.

"Als ich gestürzt bin, habe ich gedacht, alles ist vorbei", sagte Kreiner. Sie legte zwar eine Aufholjagd hin, musste Iljuchina aber schließlich doch um 14 Hundertstel den Vortritt lassen. Im Kampf um Bronze gegen Günther- und Meschik-Bezwingerin Jörg gewann sie dann souverän. Nach der Zieldurchfahrt feierte Kreiner Bronze mit einem erlösenden Schrei.

Parallel-Riesentorlauf der Damen
1.Nicolien SauerbreijNED
2.Jekaterina IljuchinaRUS
3.Marion KreinerAUT
4.Selina JörgGER
5.Anke KarstensGER
6.Ina MeschikAUT
7.Claudia RieglerAUT
8.Amelie KoberGER
9.Doris GüntherAUT
10.Jekaterina TudegeschewaRUS

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