"Laut muss es sein"

Eine Tröte als "wirklicher Vorteil"?
Auch wenn Südafrika seit zwölf Spielen nicht mehr verloren hat - Nationalcoach Carlos Parreira setzt im Auftaktmatch gegen Mexiko nicht so sehr auf Spielkunst und Kampfkraft seiner Mannen.

"Laut muss es sein, so laut wie nur möglich", betont er immer wieder. Er vertraut dem einschüchternden Gedröhn der Vuvuzelas, des Lieblingsinstruments der südafrikanischen Fans.

"Zu Pudding machen"
Der Brasilianer grinst, wenn er auf kritische Kommentare wegen des ohrenbetäubenden Lärms der Plastiktröte angesprochen wird. Er glaubt, dass der Underdog Südafrika, 83. der Weltrangliste, ein moralisches Anrecht darauf hat, mit Vuvuzelas bewaffnete Heerscharen von Fans als "zwölften Mann" einsetzen zu dürfen.

"Zehntausende von Vuvuzelas werden die normalerweise unerschütterlichen Mexikaner zu Pudding machen", erwartet die "Times". "Der wirkliche Vorteil der 'Bafana Bafana' werden die Vuvuzelas sein." Diese Ansicht teilen viele Südafrikaner.

Risiko für das Gehör
Noch sind die kritischen Stimmen eher verhalten, niemand möchte die stolzen und begeisterten Gastgeber beleidigen. Inzwischen ist aber auch unbestritten, dass die Vuvuzela, die Dezibelwerte von über 123 erreicht, nicht ganz ungefährlich ist.

"Wer sich länger als 15 Minuten einem Lärmpegel von 100 Dezibel aussetzt, riskiert bereits eine Beeinträchtigung des Gehörs", warnen etwa deutsche Experten. Sie verweisen auf Arbeitsschutzbestimmungen in Deutschland, denen zufolge sich kein Arbeiter ohne Gehörschutz dem Lärm von mehr als 95 Dezibel aussetzen dürfe - und das höchstens eine Stunde lang.

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