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Gigantische Abschlussshow
Vor knapp 80.000 Zuschauern im Stadion, unter ihnen Prinz Harry als Repräsentant des britischen Königshauses, und einigen hundert Millionen weltweit vor den Fernsehern heizten Gruppen wie Madness, Pet Shop Boys und One Direction die Stimmung gleich zu Beginn kräftig an. Als dann Ray Davies seinen 45 Jahre alten Hit „Waterloo Sunset“ anstimmte, machte sich erstmals Gänsehautatmosphäre breit.
Olympiastadion als kleines London
Im zweiten Teil der Rockshow traten weitere Exportschlager der britischen Musik, darunter George Michael, die wiedervereinigten und begeistert empfangenen Spice Girls, Take That, The Who, Liam Gallagher von Oasis, Muse und Queen auf. Am Anfang des fast dreistündigen Programms hatten 108 Fahrzeuge in der Arena eine typische Londoner Straßenszene in der Stoßzeit dargestellt.
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Dafür war das Stadion, in dem acht Tage lang die Leichtathleten um Gold, Silber und Bronze gekämpft hatten, in ein kleines London mit Modellen von Tower Bridge, London Eye und anderen Erkennungsmerkmalen verwandelt worden. Wie schon bei der hochgelobten Eröffnungszeremonie von Regisseur Danny Boyle sollte die Welt sehen: Wir Briten haben Humor, eine Hauptstadt voller Sehenswürdigkeiten, wir sind originell und auch ein bisschen verrückt.
Schrott trägt österreichische Flagge
Tausende Athleten betraten zum Teil durch ein Zuschauerspalier das weite Rund und verbreiteten sofort ausgelassene und fröhliche Stimmung. Viele hatten ihre in London gewonnenen Medaillen umgehängt. Die Fahne der österreichischen Mannschaft trug die Leichtathletin Betae Schrott, die über 100 m Hürden sensationell ins Finale und zu Platz acht gelaufen war.
Laut ÖOC-Auskunft nahmen noch folgende österreichische Sportler an der Schlussfeier teil: Michael Lahnsteiner, Corinna Kuhnle, Gerhard Mayer, Andreas Vojta, Thomas Daniel, Nadine Brandl, Livia Lang, Andreas Scherhaufer, Eva Maria Schimak, Lara Vadlau, Lisa Perterer, Andreas Giglmayr, Caroline Weber, Hilde Drexler, Ludwig Paischer, Markus Rogan, Yvonne Schuring, Viktoria Schwarz, Sabrina Filzmoser, Ivona Dadic, Nico Delle Karth, Matthias Schmid und Florian Reichstädter.
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Nach dem Einzug der Sportler erhielten die drei Erstplatzierten im Marathon aus der Hand von IOC-Präsident Jacques Rogge ihre Medaillen. Stephen Kiprotich hatte in dem Rennen das erste Olympiagold für Uganda in 40 Jahren erobert. Schon vor der Schlussfeier hatte Rogge den London-Spielen ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt. „Ich bin ein glücklicher und dankbarer Mann. Es waren absolut fabelhafte Spiele“, sagte er.
„Best of British“
Auch Sebastian Coe, der Chef des Organisationskomitees, lobte die Olympiashow in den höchsten Tönen: „Wir haben fantastische Spiele abgeliefert. Die Athleten haben eine ganze Generation inspiriert.“ Für das Programm waren aus 1.000 Musikstücken 30 ausgesucht worden, die für „Best of British“ stehen sollten. „Wir wollen zeigen, was die britische Musik in den vergangenen 50 Jahren geleistet hat“, sagte der künstlerische Leiter Kim Gavin.

4.100 Darsteller wirkten mit, darunter 3.500 erwachsene Freiwillige und 380 Schulkinder. Wenige Stunden vor der Feier war es nur wenige Kilometer vom Olympiapark entfernt zu einem Großbrand in einer Industrieanlage gekommen, der kurzfristig für Aufregung sorgte. 200 Feuerwehrleute mussten löschen. Die Olympiaorganisatoren teilten aber schnell mit, dass die Zeremonie im Stadion nicht beeinträchtigt sein würde.
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Publiziert am 13.08.2012