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Farah stürmt zum Langstrecken-Double
Schon als Farah das Stadion betrat, brandete Jubel auf: Wie kein anderer britischer Athlet ließ der 29-Jährige die Geräuschkulisse im Oval anschwellen. Als Farah, der die letzten zwei Runde wie entfesselt lief, dann noch den ersten britischen 5.000-m-Sieg in der Olympiageschichte holte, gab es kein Halten mehr. „Magic Mo“ gewann als siebenter Athlete der Gesichte beide Langstrecken. In Peking 2008 hatte auch der äthiopische Weltrekordler Kenenisa Bekele einen Doppelerfolg gefeiert.
„Es ist unglaublich, zwei Goldmedaillen, wer hätte sich das gedacht“, jubelte Farah, der seinen Karrierehöhepunkt zur exakt richtigen Zeit erlebte. „Diese zwei Medaillen sind für meine beiden Mädchen, die noch nicht geboren sind. Aber es kann jeden Tag passieren. Die Ärzte sagen, wir haben noch zwölf Tage“, erzählte Farah, dessen hochschwangere Frau und größere Tochter wieder im Stadion waren.

Semenya holt Silber über 800 m
Gold über 800 m ging an die russische Weltmeisterin Marija Sawinowa, die in 1:56,19 Minuten vor der Südafrikanerin Caster Semenya (1:57,23) und ihrer Landsfrau Jekaterina Poistogowa (1:57,53). „Die letzten Jahre waren nicht einfach für mich. Ich hatte wirklich gute Unterstützung von daheim, ich habe es für sie gemacht und bin sehr glücklich mit Silber“, sagte Semenya, die sich nach ihrem WM-Titel 2009 Geschlechts-Untersuchungen unterziehen musste. Der Weltverband (IAAF) sperrte sie elf Monate und ließ sie erst ab 6. Juli 2010 wieder starten.
In 3:16,87 Minuten und damit der drittbesten jemals gelaufenen Zeit sicherte sich die 4 x 400-Staffel der US-Frauen die Goldmedaille. Für Schlussläuferin Sanya Richards-Ross war es der zweite Titel nach jenem im Einzel, vor ihr hatten Deedee Trotter, Allyson Felix - die sich in London nun dreimal auf drei verschiedenen Strecken gekrönt hat - und Francena McCorory je eine Runde gedreht. Silber ging an Russland (3:20,23) vor Jamaika (3:20,95).
Sensation im Speerwurf der Männer
Eine Überraschung gab es im Speerwurf der Männer, der 19-jährige Keshorn Walcott aus Trinidad und Tobago schleuderte das Wurfgerät auf den nationalen Rekord von 84,58 Meter und setzte sich vor Alexander Pjatnyzja aus der Ukraine (84,51) und dem Finnen Antti Ruuskanen (84,12) durch. Der Norweger Andreas Thorkildsen verpasste als Sechster seinen dritten Olympiasieg en suite. Mit 2,05 m gewann die Russin Anna Tschitscherowa den Hochsprung vor Brigetta Barrett (USA/2,03) und Swetlana Schkolina (RUS/2,03).
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Publiziert am 12.08.2012