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Südkoreas Fahne auf der Videowall
Bei der Vorstellung der beiden Teams platzierten die Organisatoren auf der Videowall zum Bild einer nordkoreanischen Spielerin die Flagge des verfeindeten Nachbarlandes Südkorea. Als dann auch noch Südkoreas Flagge im Spielertunnel auftauchte, hatte die nordkoreanische Delegation genug: Sie schickte ihre Spielerinnen in die Garderobe zurück, wo sich das Team mehr als eine Stunde lang aufhielt. Erst als sich die Gemüter einigermaßen beruhigten, konnte die Partie angepfiffen werden.

Fehler „unverzeihlich“
Am Ende durfte sich Nordkorea über einen 2:0-Auftaktsieg in Gruppe G freuen. Der Eklat in Glasgow sorgte aber natürlich auch beim britischen Olympia-Organisationskomitee LOCOG für Alarmstufe Rot. „Wir entschuldigen uns für diesen Fehler beim Team und dem nationalen Komitee. Es werden Schritte erfolgen, damit dies nicht noch einmal passiert“, hieß es in einer eilig formulierten Mitteilung.
„Es wurde ein echter Fehler gemacht, für den wir uns entschuldigen“, sagte auch Stadion-Media-Manager Andy Mitchell. „Unsere Mannschaft wäre nicht angetreten, wenn das Problem nicht gelöst worden wäre“, stellte Nordkoreas Trainer Sin Ui Gun nach der Partie klar. Für Sin Ui Gun ist der Fehler außerdem unverzeihlich: „Auch der Sieg kann uns dafür nicht entschädigen.“
Klarer US-Sieg nach 0:2-Rückstand
Bereits zuvor hatten die restlichen Spiele Siege der Favoriten gegeben. Titelverteidiger USA setzte sich in Glasgow mit 4:2 gegen Frankreich durch. Die Amerikanerinnen, 2004 und 2008 mit Olympiagold dekoriert, hatten zunächst Mühe. Die Französinnen gingen durch Tore von Gaetane Thiney und Marie-Laure Delie 2:0 in Führung. Abby Wambach, zweimal Alex Morgan und Carli Lloyd wendeten noch das Blatt.
Japan bezwang in Coventry Kanada mit 2:1. Für den regierenden Weltmeister trafen Nahomi Kawasumi (33.) und Aya Miyama (44.), Kanada konnte nur noch verkürzen. Erster Tabellenführer in Gruppe F ist jedoch Schweden. Die Skandinavierinnen feierten zum Auftakt einen ungefährdeten 4:1-Erfolg gegen Südafrika. Lotta Schelin war dabei mit einem Doppelpack (21., 63.) die Matchwinnerin für Schweden.
Großbritannien jubelt dank Houghton
Noch souveräner absolvierten die brasilianischen Damen ihre erste Partie. Angeführt von der fünffachen Weltfußballerin Marta, die einen Doppelpack erzielte (73./Elfer, 88.), setzte sich Brasilien gegen das völlig überforderte Team von Kamerun mit 5:0 durch. In Gruppe E startete auch Großbritannien mit einem Erfolg. Die Gastgeberinnen gewannen vor den Augen von FIFA-Präsident Sepp Blatter 1:0 gegen Neuseeland.
Zur umjubelten Heldin avanciert dabei Stephanie Houghton. Die Abwehrspielerin vom FC Arsenal traf in der 64. Minute mit einem Freistoß aus 25 Metern. „Das ist schon etwas Spezielles. Ich bin sicher, dass meine Familie jetzt sehr stolz auf mich ist. Diesen Moment werde ich lange nicht vergessen“, sagte Houghton.
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Publiziert am 27.07.2012