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18. und 19. Edelmetall gewonnen

Michael Phelps hat am Dienstag bei den Sommerspielen in London mit Silber über 200 m Delfin und Gold mit der US-Staffel über 4 x 200 m Kraul endgültig den Olymp bestiegen. Der 27-jährige Schwimmsuperstar ist mit 19-mal Edelmetall nun Rekordmedaillengewinner bei Olympischen Spielen (15 Gold/2 Silber/2 Bronze).

Damit übertraf er den bisherigen Rekord der sowjetischen Turnerin Larissa Latynina, die es in ihrer Karriere auf 18 Olympiamedaillen (9 Gold/5 Silber/4 Bronze) gebracht hatte. Latynina hatte bereits im Vorfeld der Spiele gemeint, es gebe keinen Zweifel daran, dass Phelps sie in London überholen werde. „Ich kann ihm nur alles Gute wünschen“, hatte die 77-Jährige, die sich am Dienstag die Turnbewerbe ansah, ergänzt.

Auch IOC-Präsident Jacques Rogge ließ es sich nicht nehmen, Phelps zu dessen einmaligem Rekord zu gratulieren: „An Olympischen Spielen teilzunehmen ist ein Erfolg für jeden Athleten - eine Medaille zu gewinnen macht einen zu einem Mitglied einer elitären Gruppe. Aber Michael hat heute mit seiner 19. Medaille olympische Geschichte geschrieben, und ich verneige mich vor seiner einzigartigen Leistung.“

Le Clos verhindert weiteren Rekord

Einzel-Gold im Aquatics Centre und noch ein weiterer Eintrag in die Geschichtsbücher blieben Phelps aber bisher versagt. Dabei sah es am Dienstag bis zum Finish so aus, als würde der US-Amerikaner als erster Schwimmer der Olympiahistorie zum dritten Mal in Serie über dieselbe Einzeldistanz triumphieren. Doch beim Anschlag über 200 m Delfin war der Südafrikaner Chad le Clos um fünf Hundertstelsekunden schneller als der Topfavorit und siegte in 1:52,96 Minuten.

Michael PhelpsAPA/EPA/Patrick B. KraemerÜber 200 m Delfin musste sich Phelps knapp geschlagen geben

Phelps war auch noch bei der anschließenden Siegerehrung sichtlich schockiert, dass er sich den Triumph noch hatte wegschnappen lassen. „Es war mein letztes Antreten in diesem Bewerb, ich hätte mir gewünscht, ihn zu gewinnen“, sagte der 27-Jährige und ergänzte: „Es war aber keine schlechte Zeit.“ Bronze ging in 1:53,21 an den Japaner Takeshi Matsuda, dahinter klaffte ein großes Loch von 1,14 Sekunden zum viertplatzierten Österreicher Dinko Jukic (1:54,35).

US-Staffel ungefährdet zu Gold

In der langen Kraul-Staffel war dann das US-Quartett ungefährdet. In 6:59,70 Minuten triumphierten Ryan Lochte, Conor Dwyer, Ricky Berens und Schlussschwimmer Phelps, der nach einem vierten (400 m Lagen) und zwei zweiten Plätzen (4 x 100 m Kraul und 200 m Delfin) endlich über Gold in London jubeln durfte.

Nach dem Bewerb war Phelps vor allem von seinen Staffel-Kollegen angetan. „Ich danke diesen Burschen, mir das ermöglicht zu haben“, meinte der 27-Jährige. „Ich wollte einfach dranbleiben. Ich danke ihnen, mir diesen Moment erlaubt zu haben.“ Eigentlich hatte Phelps sieben Olympiasiege in Großbritannien angepeilt, nun können es noch maximal vier werden. Frankreich (7:02,77) holte sich klar vor China (7:06,30) Staffel-Silber.

Siege für Schmitt und Ye

Zuvor hatte Allison Schmitt über 200 m Kraul für den ersten US-Sieg an diesem Schwimmabend gesorgt. Die 22-Jährige gewann überlegen in olympischer Rekordzeit von 1:53,61 Minuten. Zweite wurde 400-m-Olympiasiegerin Camille Muffat aus Frankreich (1:55,58) vor der Australierin Bronte Barratt (1:55,81).

Über 200 m Lagen setzte sich Chinas 16-jährige Wunderschwimmerin Ye Shiwen, die schon über 400 m Lagen in sensationeller Weltrekordzeit triumphiert hatte, souverän in 2:07,57 Minuten durch. Silber ging an die Australierin Alicia Coutts (2:08,15) vor der US-Amerikanerin Caitlin Leverenz (2:08,95).

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Publiziert am 01.08.2012