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Endstation im Halbfinale

Der beinamputierte Oscar Pistorius hat den Einzug in das 400-Meter-Finale bei den Olympischen Spiele in London verpasst. In 46,54 Sekunden wurde der Südafrikaner am Sonntag Letzter im zweiten Halbfinale. Pistorius hatte sich die Teilnahme an Titelkämpfen der Nichtbehinderten und Olympischen Spielen vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) erstritten.

Als Souvenir durfte sich der 25-Jährige die Startnummer von Weltmeister Kirani James aus Grenada mitnehmen, der um Tausch gebeten hatte. Pistorius will in London auch noch für die südafrikanische Staffel laufen, die bei der Weltmeisterschaft 2011 in Daegu/Südkorea die Silbermedaille gewann. Weltmeister Kirani James aus Grenada siegte im ersten Halbfinale in 44,59 Sekunden.

Oscar Pistorius im Semifinallauf über 400 mReuters/Michael DalderNach dem Aus will Pistorius noch für die südafrikanische Staffel laufen

Richards-Ross holt Gold über 400 Meter

Im 400-m-Finale der Frauen holte Christine Ohuruogu mit einem sensationellen Schlusssprint noch Silber für Großbritannien und brachte das Stadion zum Toben. Gold ging verdientermaßen in 49,55 Sekunden an Sanya Richards-Ross aus den USA, sie hatte 0,15 Sekunden Vorsprung auf Ohuruogu.

Dritte wurde DeeDee Trotter aus den USA (49,72). Für die an einer schubweise verlaufenden Immundefekt-Erkrankung leidende Richards-Ross ist es der zweite große Titel nach jenem bei der WM 2009. Den Dreisprung gewann die Kasachin Olga Rypakowa mit 14,98 Metern vor der Kolumbianerin Caterina Ibargüen (14,80) und der Ukrainerin Olga Saladuha (14,79).

Kemboi wagt nach Triumph Tänzchen

Eine Show nach der Show bot der Kenianer Ezekiel Kemboi nach dem Hindernisrennen über 3.000 m. Erst wagte der Weltmeister ein Tänzchen, dann tauschte er das Trikot mit dem Franzosen Mahiedine Mekhissi-Benabbad, klammerte sich an ihn und ließ sich herumtragen. Kemboi siegte in 8:18,56 Minuten und holte nach 2004 sein zweites Olympiagold. 2008-Sieger Brimin Kipruto vergab seine Medaillenchance mit einem Sturz. Bronze ging mit Abel Mutai ebenfalls an Kenia.

Mit dem Hammer setzte sich der Ungar Krisztian Pars mit 80,59 m vor dem Slowenen Primoz Kozmus und dem Japaner Koji Murofushi durch.

Ennis verzichtet auf Hürdensprint

Siebenkampf-Olympiasiegerin Jessica Ennis verzichtet auf einen Start im Hürdensprint. „Ich will den Moment genießen, solange ich kann“, sagte die Britin nach ihrem Goldgewinn. Sie habe nach ihrer Weltklasse-Hürdenzeit innerhalb des Siebenkampfes darüber nachgedacht, auch über 100 Meter Hürden anzutreten. „Nun denke ich aber, dass mein Körper etwas Ruhe braucht. Ich bin mehr als zufrieden, eine Medaille gewonnen zu haben.“

Ennis hatte zum Auftakt des Siebenkampfes den Hürdensprint in 12,54 Sekunden absolviert. So schnell war die US-Läuferin Dawn Harper auf dieser Einzelstrecke beim Gewinn der Goldmedaille 2008 in Peking gewesen.

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Publiziert am 06.08.2012