Themenüberblick
„Überfliegerin“ geschlagen
Wie man es von ihr kennt, verkroch sich Isinbajewa vor ihrem Einstieg in den Wettkampf unter einem Kapuzensweater. Sie kuschelte sich auf der Wartebank unter eine Decke und ließ ihren Gegnerinnen zunächst den Vortritt. Als Einstiegshöhe wählte die 28-fache Weltrekordlerin 4,55 m und riss. 4,65 und 4,70 nahm sie dafür im ersten Versuch, doch bei 4,75 fiel die Latte wieder. Nach dem zweiten Fehlversuch ließ sie sich 4,80 auflegen und scheiterte.

Durststrecke bei Großereignissen
Der Goldtraum für Isinbajewa war damit ausgeträumt, Bronze war ihr aber sicher. Mit gequältem Lächeln winkte sie dem Publikum. Sie hatte die Chance vergeben, als erste Leichtathletin dreimal hintereinander Olympiagold zu gewinnen.
Für die 30-Jährige ging damit eine bemerkenswerte Durststrecke weiter. Seit ihrem Peking-Gold hat sie auf Weltniveau nicht mehr gewonnen: Bei der WM 2009 in Berlin blieb sie mit einem „Salto nullo“ unplatziert, zwei Jahre später in Daegu schaute nicht mehr als der Rang sechs heraus. 2013 bei der Heim-WM in Moskau bietet sich die letzte Chance, denn danach wird sie ihre Karriere beenden.
Karibische Festspiele über 400 m
Felix Sanchez aus der Dominikanischen Republik wurde zum zweiten Mal nach 2004 Olympiasieger über 400 m Hürden. In der Jahresweltbestzeit von 47,63 Sekunden verwies er den US-Amerikaner Michael Tinsley (47,91) und Javier Culson aus Puerto Rico (48,10) auf die weiteren Podestplätze. Sanchez zog im größten Jubel unter seinem Trikot ein Foto heraus, legte es auf die Bahn und küsste es. Es zeigte seine Großmutter, die während der Peking-Spiele gestorben war: „Ich wollte sie stolz machen, deshalb hatte ich ihren Namen auf meinen Spikes. Als sie starb, brach es mir mein Herz“, erzählte der 34-Jährige.
Für eine weitere Jahresweltbestzeit sorgte Kirani James aus Grenada über 400 m. Er absolvierte die Stadionrunde in 43,94 Sekunden und triumphierte vor Luguelin Santos (DOM/44,46) und Lalonde Gordon (TRI/44,52). James wird am 20. August auch bei den Gugl Games in Linz zu sehen sein.
Im Kugelstoßen der Frauen setzte sich die Weißrussin Nadeschda Ostaptschuk mit 21,36 m vor der Neuseeländerin Valerie Adams (20,70) und der Russin Jewgenia Kolodko (20,48) durch. Über 3.000 m Hindernis triumphierte die russische Weltmeisterin Julija Saripowa in 9:06,72 Minuten vor Habiba Ghribi (TUN) und Sofia Assefa (ETH).
Links:
Publiziert am 07.08.2012