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Olympiasieg im Diskuswurf

Robert Harting hat der deutschen Leichtathletik zwölf Jahre nach dem letzten Gold wieder zu einem Olympiasieg verholfen. Der Welt- und Europameister gewann am Dienstagabend im Londoner Olympiastadion den Diskuswurf mit 68,27 Metern vor dem Iraner Ehsan Hadadi (68,18) und dem Esten Gerd Kanter (68,03).

„Das ist absolut geil. Ich freue mich für Deutschland und Berlin“, sagte Harting nach seiner Ehrenrunde, vor der er sein Trikot zerrissen und die nackte Brust vorgestreckt hatte. Insgesamt war es der sechste deutsche Olympiasieg in der britischen Metropole. Der Österreicher Gerhard Mayer war als 24. bereits in der Qualifikation gescheitert.

Robert Harting zerreißt sein TrikotAPA/EPA/Kerim OktenRobert Harting ließ auch nach der Entscheidung seine Muskeln spielen

Nervenstärke bewiesen

Harting sorgte für den ersten DLV-Olympiasieg seit 2000, als Heike Drechsler in Sydney den Weitsprung für sich entschieden hatte. „Ich bin selbst ein bisschen überrascht“, gestand der 27-Jährige, dem unter anderem der Lärm im Stadion zu schaffen gemacht hatte.

Der Topfavorit bewies aber Nervenstärke und warf die zwei Kilogramm schwere Scheibe im fünften Versuch auf die Siegerweite, mit der er Überraschungsmann Hadadi und Titelverteidiger Gerd Kanter auf die Plätze zwei und drei verwies.

Nur 24 Zentimeter trennten die Top Drei schließlich in dem spannenden Finale. Der Litauer Virgilius Alekna, Olympiasieger von Sydney 2000 und Athen 2004, musste sich mit 67,38 m mit „Blech“ begnügen, der polnische Peking-Zweite Piotr Malachowski (67,19) kam nicht über Rang fünf hinaus.

Verbannter Algerier gewinnt 1.500 m

1.500-m-Gold ging ausgerechnet an den vorübergehend von den Spielen ausgeschlossenen Algerier Taoufik Makhloufi, der in 3:34,08 Minuten deutlich vor dem US-Amerikaner Leonel Manzano (3:34,79) und dem Marokkaner Abdalaati Iguider (3:35,13) gewann.

Makhloufi war am Montag vom Internationalen Leichtathletikverband (IAAF) zunächst ausgeschlossen worden, weil er den 800-m-Vorlauf vorzeitig abgebrochen hatte. Das Kampfgericht attestierte ihm mangelnden Willen. Deshalb berief sich die IAAF auf ihre Regel 142.4: Der Algerier sei „von allen weiteren Wettkämpfen ausgeschlossen“. Später hieß es aber: Die medizinischen Verantwortlichen des Organisationskomitees hätten den Vorfall überprüft und die Disqualifikation sei zurückgezogen worden.

Uchow souverän zu Gold im Hochsprung

Im Hochsprung siegte der Russe Iwan Uchow mit 2,38 Metern souverän vor dem US-Amerikaner Erik Kynard (2,33). Bronze teilten sich Mutaz Essa Barshim aus Katar, der Kanadier Derek Drouin und der Brite Robert Grabarz, die jeweils 2,29 m übersprangen. Der russische Titelverteidiger Andrej Silnow (2,25) wurde nur Zwölfter.

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Publiziert am 07.08.2012