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Überraschender Marathon-Olympiasieger
Kiprotich hatte sich etwa fünf Kilometer vor Schluss entscheidend abgesetzt und lief bei sommerlicher Wärme nach 2:08:01 Stunden ins Ziel vor dem Buckingham Palace. Die Silbermedaille ging mit 26 Sekunden Rückstand an den zweimaligen Weltmeister Abel Kirui, Bronze an seinen Landsmann Wilson Kipsang Kiprotich (+ 1:36 Minuten), der im April den London-Marathon gewonnen hatte.
Alle Medaillengewinner glücklich
„Das bedeutet mir viel“, sagte der Olympiasieger freudestrahlend. „Ich liebe mein Volk. Seit 40 Jahren haben wir keine Goldmedaille mehr gewonnen, jetzt sind alle sehr glücklich.“ Geduldig hatte Kiprotich auf seine Chance gelauert. „Das Tempo war zu schnell und ich wusste, ich konnte nicht weglaufen. Ich habe versucht, mich einzuordnen und dann musste ich mich absetzen, weil ich unbedingt diese Medaille wollte.“
Wie schon bei den Damen, wo sich die Äthiopierin Tiki Gelana durchsetzte, blieb den favorisierten Kenianern auch am Sonntag der Sieg verwehrt. „Nein, ich bin nicht enttäuscht. Ich habe eine große Schlacht um Gold abgeliefert, aber die Bedingungen waren hart und schwierig“, sagte Kirui. Kipsang Kiprotich meinte: „Ich bin sehr glücklich über Bronze, weil ich zum ersten Mal bei Olympia dabei bin. Das ist gut, aber es nicht gut, dass wir Gold verloren haben. Silber und Bronze sind dennoch eine Leistung.“
Nachfolger des verstorbenen Wanjiru
Stephen Kiprotich ist Nachfolger des Kenianers Sammy Wanjiru, der vor vier Jahren in Peking Gold gewann und im Mai 2011 unter mysteriösen Umständen nach einem Sturz vom Balkon seines Hauses starb. Die Kenianer galten als Favoriten, nachdem etwa 200 Läufer die Olympianorm geschafft hatten. Weltrekordler Patrick Makau hatte sich im knallharten nationalen Konkurrenzkampf nicht durchsetzen können.
Nachdem die Damen die 42,195 Kilometer bei teilweise strömendem Regen absolviert hatten, hatten die Männer am Schlusstag der Spiele mit sommerlichen Temperaturen zu kämpfen. Der Südafrikaner Coolboy Ngamole kollabierte im Finish und lag völlig erschöpft am Straßenrand. Andere sanken hinter der Ziellinie ausgelaugt auf den Asphalt.
Marathon: | |||
1. | Stephen Kiprotich | UGA | 2:08:01 |
2. | Abel Kirui | KEN | 2:08:27 |
3. | Wilson Kipsang Kiprotich | KEN | 2:09:37 |
4. | Mebrahtom Keflezighi | USA | 2:11:06 |
5. | Marilson dos Santos | BRA | 2:11:10 |
6. | Kentaro Nakamoto | JPN | 2:11:16 |
7. | Cuthbert Nyasango | ZIM | 2:12:08 |
8. | Paulo Roberto Paula | BRA | 2:12:17 |
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Publiziert am 12.08.2012