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Kohistani läuft Vorurteilen davon
Dass sie in London antritt, hatte bei konservativen Kreisen in ihrer Heimatstadt Kabul zu wilden Protesten geführt. Sie sei einer Menge an Herausforderungen bei den Vorbereitungen für London begegnet, berichtete die 23-Jährige, die ihren Kopf mit einem Tuch in ihren Landesfarben bedeckt hatte.

Anfeindungen wegen Olympiastart
Wann auch immer sie trainieren wollte, sei sie gestört worden. So habe sie einmal ein Taxifahrer sogar aus dem Auto geworfen, als sie ihm gesagt habe, bei den Olympischen Spielen antreten zu wollen. Dennoch hat es sich für Kohistani ausgezahlt. Ihre Zeit war die schwächste im Teilnehmerfeld, doch für sie persönliche Bestzeit.
Die Reaktion der Läuferin: „Ich fühle mich gut. Ich tat mein Bestes, um eine Medaille zu erreichen. Aber das konnte ich nicht schaffen.“ Deshalb entschuldigte sich die junge Athletin bei ihren Landsleuten, fügte aber an, ihre größte Leistung sei, Afghanistan als einzige weibliche Athletin zu repräsentieren: „Ich denke, das ist wichtiger als eine Goldmedaille.“
Bei den nächsten Spielen in Rio will Kohistani wieder dabei sein, dann aber in Gesellschaft von Teamkolleginnen. Eine Läuferin schien in den Ergebnislisten übrigens hinter der Afghanin auf: Noor Hussain al-Malki, die erste weibliche Athletin Katars bei Olympischen Spielen, konnte ihr Rennen wegen einer Verletzung nicht beenden.
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Publiziert am 04.08.2012