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Hoffnungsträger für die Zukunft

Für viele Österreicher waren die Olympischen Spiele in London ihre ersten. Vor allem die jungen Sportler konnten dabei wertvolle Erfahrungen für zukünftige Spiele, etwa Rio de Janeiro 2016, sammeln. 20 von 70 ÖOC-Athleten fallen unserer Meinung nach in diese Kategorie:

Ivona Dadic: Die 18-jährige Leichtathletin hatte gleich siebenmal die Chance, vor 80.000 Zuschauern Olympiaerfahrung zu sammeln. Die Oberösterreicherin schaffte einige persönliche Bestleistungen kam als Jüngste im Feld der Siebenkämpferinnen auf den 25. Platz und verfehlte dabei ihren österreichischen Rekord nur knapp. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte Dadic nach der Ehrenrunde im Kreis ihrer Konkurrentinnen.

Andreas Vojta: Der 1.500-m-Läufer hatte sich bei seinem Olympiadebüt die Haare extra rot-weiß-rot gefärbt und selbst den Einzug ins Semifinale zum Ziel gesetzt, diesen verpasste er als Vorlauf-36. klar. „Ich habe nichts falsch gemacht. Aber die Beine waren heute nicht schnell genug“, sagte der 23-Jährige, der sich nun auf Rio de Janeiro 2016 vorbereiten will.

Elisabeth Eberl: Die Speerwerferin blieb erwartungsgemäß in der Qualifikation hängen, magere 49,66 m bedeuteten nur den 37. Platz. Allerdings war die 24-Jährige durch eine erst Anfang Juni erfolgte Knieoperation gehandicapt. „Olympia lässt sich nicht verschieben“, sagte die Steirerin mit Tränen in den Augen.

Lisa Zaiser: Die 17-Jährige war die Jüngste des gesamten ÖOC-Aufgebots, hat aber viel besser abgeschnitten als viele Arrivierte. Mit ihrer zweitbesten Karriereleistung über 200 m Lagen erreichte sie Rang 19 und damit im österreichischen Schwimmlager neben Dinko Jukic die einzige Top-20-Platzierung auf einer Einzelstrecke.

Schwimmerin Lisa ZaiserAPA/Roland SchlagerZaiser war die Jüngste im ÖOC-Aufgebot, aber bei weitem nicht die Schwächste

Nina Dittrich: Die 21-Jährige schwamm über 800 m Kraul zwar nur zu Rang 28, durfte mit ihrer Leistung aber zufrieden sein, war sie doch fast zehn Sekunden schneller als Ende Mai bei der EM in Debrecen.

David Brandl, Christian Scherübl und Florian Janistyn: Das Schwimm-Trio kam gemeinsam mit Markus Rogan in der Staffel über 4 x 200 m Kraul nicht über den 16. und letzten Platz hinaus. Vom Aufstieg war das Quartett zwar weit entfernt, aber immerhin klar schneller als beim fünften EM-Rang. Vor allem der 18-jährige Scherübl bewies Talent und sagte: „Das war mein erster Auftritt bei Spielen und hoffentlich nicht der letzte.“

Andreas Giglmayr und Lisa Perterer: Nach dem Rücktritt der Generation um 2004-Olympiasiegerin Kate Allen war die Qualifikation des Duos für die Spiele schon als Erfolg zu werten. Die Plätze 40 bzw. 48 waren daher keine herbe Enttäuschung, dennoch war mehr drinnen. In beiden Rennen wurde die erhoffte Top-20-Platzierung schon mit einem Rückstand von zwei Minuten im Schwimmen vergeben. Zumindest für die 20-jährige Perterer wird es wohl nicht ihre letzte Olympiachance gewesen sein.

Lara Vadlau und Eva Maria Schimak: Die 470er-Seglerinnen landeten bei ihrem Debüt im Zeichen der fünf Ringe nur auf 20. und letzten Platz. Die erst 18-jährige Steuerfrau Vadlau hatte infolge einer Erkrankung vor Olympia sieben Kilo abgenommen und Antibiotika nehmen müssen.

Florian Raudaschl: Der Sohn von Österreichs Rekord-Olympiateilnehmer Hubert Raudaschl gab vor Weymouth sein Olympiadebüt und segelte zu Rang 23 im Finn-Bewerb. „Es war die erwartet harte Woche“, so der 34-Jährige.

Barbara Gasser und Fabian Leimlehner: Die 22-jährige Vorarlbergerin und der 24-jährige Tiroler hatten als erste Österreicher seit 48 bzw. 52 Jahren eine Olympiateilnahme im Turnen geschafft, beiden erwischten in der Mehrkampf-Qualifikation aber einen schlechten Tag. Gasser wurde als 46. ebenso unter ihrem Wert geschlagen wie Leimlehner als 39.

Michael Lahnsteiner und Simone Prutsch: Für die Badminton-Debütanten war das Aus in der Gruppenphase programmiert, zu weit sind sie von der Weltspitze entfernt. Nach jeweils zwei Lehrspielen ohne Satzgewinn war Österreichs erster Olympiaauftritt im Badminton seit 1996 wieder zu Ende.

Amer Hrustanovic: Der Ringer schnitt in der griechisch-römischen Klasse bis 84 kg mit Rang zehn passabel ab, mehr als ein Sieg war aber nicht drinnen. Nach seinem Auftakterfolg gegen einen Südkoreaner unterlag der gebürtige Bosnier Damian Janikowski etwas umstritten. Durch die Semifinal-Niederlage des Polen blieb dem 24-jährigen Salzburger der Weg in die Runde um Bronze versperrt.

Stephanie Obermoser: Die Schützin beendete ihre ersten Olympischen Spiele mit den Rängen 19 (Luftgewehr) und 37 (Kleinkaliber-Dreistellungsmatch). Die 23-jährige Tirolerin blieb damit hinter den Erwartungen zurück, hofft aber auf Rio 2016: „Gut Ding braucht eben Weile.“

Andreas Scherhaufer: Der Trap-Schütze blieb mit Rang 17 im Bereich seiner Möglichkeiten. Mit 119 von 125 möglichen Treffern fehlten dem Wiener drei Wurfscheiben auf die Medaillenentscheidung. Dennoch war der 42-jährige nach seinem Olympiadebüt zufrieden: „Bei Olympia merkt man, dass es um etwas Spezielles geht.“

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Publiziert am 14.08.2012